Wer ist zuständig für den Unterhalt der Feldwege?
Nicht nur bei diesem Thema geht es in Mittelneufnach ums Geld. Schuldenstand nimmt heuer stark zu
Eine längere Diskussion ergab auf der jüngsten Mittelneufnacher Gemeinderatssitzung die Rüge eines Grundstückseigentümers, dass der Zustand der Feldwege seit dem Jahr 2000 immer schlechter würde. Es kam die Frage auf, ob die Gemeinde oder die Jagdgenossenschaft für den Unterhalt zuständig sei. Bürgermeisterin Cornelia Thümmel betonte, dass nur für ausgebaute öffentliche Feld- und Waldwege mit Trag- und Deckschicht und Entwässerung die Gemeinde aufkommen müsse und kein solcher Weg vorhanden sei: „Schon jetzt bezahlt die Gemeinde mit 57 Prozent der Unterhaltskosten mehr als sie müsste, Pflicht wären 25 Prozent. Bei allen umliegenden Gemeinden, auch im Ortsteil Reichertshofen, kümmert sich die Jagdgenossenschaft“. Aus Sicht der Jagdgenossenschaft ist der Wegeunterhalt jedoch unter anderem wegen des Besinnungswegs und des Staudenmeditationsweges höher. Grundsätzlich soll das Thema jetzt mit der Jagdgenossenschaft besprochen werden.
Auch ein anderes Thema betraf das Geld: Der Haushaltsplan 2018 wurde beschlossen. Der Verwaltungshaushalt bedarf diesmal einer recht hohen Zuführung von 111 600 Euro. Grund sind einige Sonderbelastungen wie überörtliche Rechnungsprüfung, Ausstattung der Feuerwehr, Planung der Dorferneuerung, Umstellung der Straßenbeleuchtung, Kanalunterhalt, Klärschlammentsorgung und der Unterhalt des Gemeindezentrums. Dafür steigen die Schulden der Kommune um rund 350 000 Euro an.
Die Umsetzung der Dorferneuerung soll erst begonnen werden, wenn dieser Schuldenstand in voraussichtlich zwei Jahren wieder auf das jetzige Niveau gesunken ist. Cornelia Thümmel erklärt dazu: „Dieser Zeitplan deckt sich mit der Dorferneuerung, die sich jetzt noch in der Planungsphase befindet.“Im Zuge des Haushaltsplans diskutierte der Rat auch die hohen Defizite von Kindergarten und Gemeindezentrum. Im Kindergarten sind die Gebühren jedoch vergleichbar mit den umliegenden Gemeinden. Als Hauptproblem des Gemeindezentrums wurden die hohen Heizkosten ausgemacht: Die Heizungsanlage ist bereits über 20 Jahre alt. Mittelneufnach hat zwei neu benannte Straßen mehr. Der Gemeinderat entschloss sich im Gewerbegebiet für die Bezeichnung „Zum Neufnachtal“. Die Ringstraße im neuen Baugebiet lautet nach traditioneller Bezeichnung „Im Riedle“.
Der Gemeinderat gab dem Bauvorhaben eines Carports im Dorfzentrum sein einstimmiges Einvernehmen. Auf dem geneigten Satteldach wird eine Photovoltaik-Anlage errichtet, an der West- und Südseite ist eine Stützwand erforderlich.
Aus der Bürgerschaft kam die Anregung, die Vorfahrtsregelung an der Kreuzung Kirchheimer / Augsburger Straße so zu belassen wie sie ist. Denn diese sollte zukünftig im Zuge der Dorferneuerung und dem Ausbau der ortsdurchgängigen Staatsstraßen abgeändert werden. „Wenn zukünftig die zahlreichen LKW, in der Überzahl von Richtung Kirchheim kommend, alle an der Einmündung zur Augsburger Straße warten müssen, gibt es einen Stau, der die Einfahrt zur örtlichen Tankstelle mit Poststelle blockiert“, befürchten die Anwohner. Dafür haben sie extra eine Verkehrszählung durchgeführt. Bürgermeisterin Cornelia Thümmel notierte sich die Zahlen und versprach, diesen Einwand mit dem Straßenbauamt zu diskutieren.