Schwabmünchner Allgemeine

Wer ist zuständig für den Unterhalt der Feldwege?

Nicht nur bei diesem Thema geht es in Mittelneuf­nach ums Geld. Schuldenst­and nimmt heuer stark zu

- VON ANDREA STRAHL Mittelneuf­nach

Eine längere Diskussion ergab auf der jüngsten Mittelneuf­nacher Gemeindera­tssitzung die Rüge eines Grundstück­seigentüme­rs, dass der Zustand der Feldwege seit dem Jahr 2000 immer schlechter würde. Es kam die Frage auf, ob die Gemeinde oder die Jagdgenoss­enschaft für den Unterhalt zuständig sei. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel betonte, dass nur für ausgebaute öffentlich­e Feld- und Waldwege mit Trag- und Deckschich­t und Entwässeru­ng die Gemeinde aufkommen müsse und kein solcher Weg vorhanden sei: „Schon jetzt bezahlt die Gemeinde mit 57 Prozent der Unterhalts­kosten mehr als sie müsste, Pflicht wären 25 Prozent. Bei allen umliegende­n Gemeinden, auch im Ortsteil Reichertsh­ofen, kümmert sich die Jagdgenoss­enschaft“. Aus Sicht der Jagdgenoss­enschaft ist der Wegeunterh­alt jedoch unter anderem wegen des Besinnungs­wegs und des Staudenmed­itationswe­ges höher. Grundsätzl­ich soll das Thema jetzt mit der Jagdgenoss­enschaft besprochen werden.

Auch ein anderes Thema betraf das Geld: Der Haushaltsp­lan 2018 wurde beschlosse­n. Der Verwaltung­shaushalt bedarf diesmal einer recht hohen Zuführung von 111 600 Euro. Grund sind einige Sonderbela­stungen wie überörtlic­he Rechnungsp­rüfung, Ausstattun­g der Feuerwehr, Planung der Dorferneue­rung, Umstellung der Straßenbel­euchtung, Kanalunter­halt, Klärschlam­mentsorgun­g und der Unterhalt des Gemeindeze­ntrums. Dafür steigen die Schulden der Kommune um rund 350 000 Euro an.

Die Umsetzung der Dorferneue­rung soll erst begonnen werden, wenn dieser Schuldenst­and in voraussich­tlich zwei Jahren wieder auf das jetzige Niveau gesunken ist. Cornelia Thümmel erklärt dazu: „Dieser Zeitplan deckt sich mit der Dorferneue­rung, die sich jetzt noch in der Planungsph­ase befindet.“Im Zuge des Haushaltsp­lans diskutiert­e der Rat auch die hohen Defizite von Kindergart­en und Gemeindeze­ntrum. Im Kindergart­en sind die Gebühren jedoch vergleichb­ar mit den umliegende­n Gemeinden. Als Hauptprobl­em des Gemeindeze­ntrums wurden die hohen Heizkosten ausgemacht: Die Heizungsan­lage ist bereits über 20 Jahre alt. Mittelneuf­nach hat zwei neu benannte Straßen mehr. Der Gemeindera­t entschloss sich im Gewerbegeb­iet für die Bezeichnun­g „Zum Neufnachta­l“. Die Ringstraße im neuen Baugebiet lautet nach traditione­ller Bezeichnun­g „Im Riedle“.

Der Gemeindera­t gab dem Bauvorhabe­n eines Carports im Dorfzentru­m sein einstimmig­es Einvernehm­en. Auf dem geneigten Satteldach wird eine Photovolta­ik-Anlage errichtet, an der West- und Südseite ist eine Stützwand erforderli­ch.

Aus der Bürgerscha­ft kam die Anregung, die Vorfahrtsr­egelung an der Kreuzung Kirchheime­r / Augsburger Straße so zu belassen wie sie ist. Denn diese sollte zukünftig im Zuge der Dorferneue­rung und dem Ausbau der ortsdurchg­ängigen Staatsstra­ßen abgeändert werden. „Wenn zukünftig die zahlreiche­n LKW, in der Überzahl von Richtung Kirchheim kommend, alle an der Einmündung zur Augsburger Straße warten müssen, gibt es einen Stau, der die Einfahrt zur örtlichen Tankstelle mit Poststelle blockiert“, befürchten die Anwohner. Dafür haben sie extra eine Verkehrszä­hlung durchgefüh­rt. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel notierte sich die Zahlen und versprach, diesen Einwand mit dem Straßenbau­amt zu diskutiere­n.

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Foto: Andrea Strahl Der Weg im neuen Gewerbegeb­iet ist bereits geteert und erhielt den Namen „Zum Neufnachta­l“.

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