Gefahr lauert an vielen Orten
Niemand möchte beobachtet oder gar gefilmt werden, während er nackt in einer Umkleidekabine ist und sich gerade umzieht. Dass diese Gefahr besteht, zeigte der Prozess um einen spannenden Polizisten im Aquamarin vor wenigen Tagen. Viele andere Bäder kennen und haben das Problem mit gebohrten Gucklöchern ebenfalls. Für die Angestellten ist es nahezu unmöglich, einen Spanner auf frischer Tat zu erwischen, wenn er ein solches Loch bohrt. Deshalb sollte jeder Gast die Kabine kurz begutachten, bevor er sich dort entkleidet. Das gilt nicht nur in Freiund Hallenbädern, sondern an allen öffentlich zugänglichen Orten: ob in Umkleidekabinen im Modegeschäft oder in Toilettenkabinen im Kaufhaus. Die Gefahr von der Nachbarkabine aus beobachtet zu werden, ist zwar extrem gering, aber nicht auszuschließen.
Dass der verurteilte Polizist derzeit vom Dienst suspendiert ist, ist ein Anfang. Ihn aus dem Polizeidienst zu entfernen, ist die einzige und der Öffentlichkeit vermittelbare Konsequenz. Der 27-Jährige ist aus dem Alter für dumme Jungenstreiche längst hinaus; als Polizist genießt er besonderes Vertrauen und nimmt eine Vorbildfunktion in unserer Gesellschaft ein. Wer dieses aber mit Füßen tritt, über einen solch langen Zeitraum gegen Gesetze verstößt und dem Ansehen der vielen, vorbildlich handelnden Polizisten schadet, muss die negativen Konsequenzen tragen – auch wenn er sich bis dahin nichts zu schulden kommen ließ.