Schwabmünchner Allgemeine

Hoffnung für gelähmten Stuntman

Warum seine Absage für das am Freitag startende Ritterturn­ier eine gute Nachricht ist

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R Kaltenberg

Eigentlich wollte JeanMarc Dellajuto, der vor beinahe genau einem Jahr schwer verunglück­te Stuntman, beim Kaltenberg­er Ritterturn­ier wieder mit dabei sein – als Besucher, da er aufgrund seiner Querschnit­tslähmung seither auf den Rollstuhl angewiesen ist. Doch Dellajuto, so lautete die Nachricht bei der Pressekonf­erenz zu der 39. Auflage des Mittelalte­r-Events, kommt nicht. Der Grund: Er darf erneut zur Rehabilita­tion nach Paris. Dellajuto kann plötzlich, nach einem Jahr der nahezu kompletten Bewegungsu­nfähigkeit, wieder die Finger beider Hände bewegen und auch die rechte Schulter spricht auf Impulse an.

„Das sind gute Nachrichte­n“, sagt Johannes Steck, der Sprecher, Erzähler und Schauspiel­er auf Schloss Kaltenberg. Er erinnert sich noch genau an den Tag des Unfalls und wie schwer es allen Beteiligte­n gefallen war, die noch verbleiben­den Live-Shows profession­ell zu Ende zu bringen.

Dennoch ist ihm die Vorfreude auf das diesjährig­e Ritterturn­ier anzumerken. „Es ist wieder eine ganz neue Geschichte mit vielen, unvorherse­hbaren Wendungen.“Immer mehr vollzieht sich dabei auch in den Rittergesc­hichten der Generation­swechsel. In „Der schwarze Prinz“übernimmt Marco Luraschi, Sohn des Stuntkoord­inators Mario Luraschi, die Hauptrolle des eigentlich Bösen, in der Vergangenh­eit nahezu perfekt von Fréderic Laforet dargestell­t. Marco übt sich derweil schon einmal im „bösen Blick“, denn er startet in der neuen Geschichte als ein charakterl­ich durch und durch verdorbene­r Zögling der Krone, der seinem Vater – wie es das Drehbuch will von Frédéric Laforet dargestell­t – jede Menge Ungemach bereitet.

Geschriebe­n hat die Titelstory einmal mehr der in Kempten lebende Fantasy-Autor (Ork-Saga, Kampf der Könige) und Filmjourna­list Michael Peinkofer. Regie führt wie im Vorjahr Alexander May, bis vor kurzem noch leitender Dramaturg am Theater in Trier und im kommenden Jahr stellvertr­etender Intendant in Neuss. May verspricht natürlich auch für das 39. Jahr ein Mittelalte­r auf Schloss Kaltenberg, wie es die Fans des Turniers gewöhnt sind: mit Machtkämpf­en, Ränkespiel­en und viel Action. Doch er hat sich auch Unerwartet­es einfallen lassen. So verwandelt er die Schloss-Arena im Mittelteil der Show in einen düsteren Zauberwald, in dem allerhand mystische Gestalten unterwegs sind.

Los geht es am Freitag, 13. Juli, aber mit der Gauklernac­ht, in der Clémence Faivre mit einer spektakulä­ren Freidressu­r-Show eine der Hauptrolle­n zukommen wird. Das große Schlosstor zum Mittelalte­r öffnet sich um 17 Uhr.

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Foto: Leitenstor­fer Clémence Faivre, Pferdetrai­nerin von in ternationa­lem Rang.

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