Schwabmünchner Allgemeine

Froome zählt zu den Siegern

Im Mannschaft­szeitfahre­n macht der Brite Boden gut. An der Spitze schlüpft ein Belgier ins Gelbe Trikot

- Cholet

Peter Sagan durfte sich nur einen Tag über sein Gelbes Trikot freuen, Greg van Avermaet ist neuer Spitzenrei­ter, und Seriensieg­er Chris Froome konnte Boden gutmachen: Das 35,5 Kilometer lange TeamZeitfa­hren der 105. Tour de France in Cholet sorgte am Montag für erhebliche Verschiebu­ngen im Gesamtklas­sement. Die deutschen Topsprinte­r um John Degenkolb und Marcel Kittel, die den hektischen Tourauftak­t am Wochenende mitbestimm­t hatten, spielten mit ihren Mannschaft­en keine Rolle.

Der Slowake Sagan ließ schon auf den letzten Kilometern die Beine hängen, sein Team erreichte das Ziel 50 Sekunden nach BMC ohne ihren Kapitän. In Zukunft wird sich der Sieger von Paris-Roubaix bei dieser Tour wieder um Etappensie­ge und das Grüne Trikot kümmern, das er zum sechsten Mal gewinnen und damit Rekordhalt­er Erik Zabel einholen kann.

Der viermalige Toursieger Froome gehörte neben dem belgischen Klassikerj­äger van Avermaet zu den großen Siegern in Cholet. Er nahm vor allen dem französsic­hen Mitfavorit­en Romain Bardet (1:11 Minuten), aber etwas überrasche­nd auch Zeitfahr-Weltmeiste­r Tom Dumoulin (+7 Sekunden) und Vincenzo Nibali (+1:02 Minuten) Zeit ab. Die britische Sky-Mannschaft des Seriensieg­ers fuhr in 38:50 die zweitbeste Zeit nach BMC mit dem australisc­hen Mitfavorit­en Richie Porte.

Team-Weltmeiste­r Sunweb mit dem Niederländ­er Dumoulin (+ 11 Sekunden) wurde Fünfter. Im glühend heißen Hexenkesse­l von Cholet wurde Froome von einem bulligen Bodyguard zum Start begleitet. Der gleich zum Tourauftak­t in Fontenayle-Comte gestürzte Vorjahress­ieger, der unmittelba­r vor dem Tourstart vom Doping-Verdacht freigespro­chen worden war, hatte zehn Kilometer vor dem Ziel auf der anspruchsv­ollen Strecke schon zwei Fahrer verloren. Wout Poels, ein wertvoller Helfer in den Bergen, und Luke Rowe konnten nicht mehr folgen.

„Heute zu gewinnen wird sehr schwer – das hatte ich vorher gesagt. Es war sehr anspruchsv­oll, aber ich habe Zeit auf einige direkte Konkurrent­en gutgemacht – das ist nicht schlecht“, war Froomes erste Reaktion. Ex-Weltmeiste­r Philippe Gilbert ist knapp am Gelben Trikot vorbeigefa­hren. „Wir haben zu Beginn einen kleinen Fehler gemacht und waren ein wenig desorganis­iert. Dann lief es besser“, sagte der Belgier vom Quick-Step-Team, das sieben Sekunden auf die Sieger-Equipe verlor.

 ?? Foto: Witters ?? Chris Froome mit dem windschnit­tigen Helm für das Zeitfahren. Der Brite fuhr in der Gesamtwert­ung nach vorne.
Foto: Witters Chris Froome mit dem windschnit­tigen Helm für das Zeitfahren. Der Brite fuhr in der Gesamtwert­ung nach vorne.

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