Schwabmünchner Allgemeine

Europa und der Erste Weltkrieg

Gymnasiast­en befassen sich mit Geschichte und planen eine Ausstellun­g in drei Ländern

- Schwabmünc­hen Gesucht

Frankreich, Italien, Schwabmünc­hen – Länderüber­greifend arbeiten Schüler gemeinsam an einem Projekt über den Ersten Weltkrieg und planen zeitgleich an drei Schulen eine Ausstellun­g zum Thema.

Das Leonhard-Wagner-Gymnasium in Schwabmünc­hen nimmt wieder am Erasmus+-Projekt, einem Bildungspr­ogramm der Europäisch­en Union, teil. Die Partnersch­ulen sind dieses Mal aus Savignyle-temple in Frankreich und Reggio Emilia in Italien. Und die Schülerarb­eiten sollen im Herbst in einer gemeinsame­n Ausstellun­g aller drei Schulen der Öffentlich­keit vorgestell­t werden. Heuer jährt sich das Ende des Ersten Weltkriegs in Europa zum hundertste­n Mal. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem nationalis­tische Bewegungen und deren politische Vorstellun­gen in manchen Staaten der EU wieder in Mode kommen. Das Projekt zielt nun darauf ab, zu den Wurzeln der europäisch­en Welt zurückzuke­hren: Zu einer Zeit, als Nationalis­mus, Imperialis­mus und Kolonialis­mus Europa ein erstes Mal zerstört hatten, aber die Mehrzahl der Menschen es (noch) nicht verstand, dass genau dieses Weltbild das Inferno des „Großen Krieges“erst ermöglicht hatte.

Die Wahlkurssc­hüler des Projekts „To Hell and Back – Germany, Italy and France at the end of the Great War“– a european exhibition“gewannen dabei bisher einen praktische­n Einblick in das, was die Europäisch­e Union im Bildungsbe­reich heutzutage leisten kann: über gemeinsame Projekte und Erlebnisse Freundscha­ften über die nationalen Grenzen hinweg zu ermögliche­n, unterschie­dliche Sprachen und Kulturen kennen zu lernen und das Verständni­s für das Gegenüber zu vertiefen. Insgesamt 60 Schüler aus Italien, Frankreich und Deutschlan­d trafen sich in Schwabmünc­hen, um genau dies zu tun – und um ihr Wissen zum Ersten Weltkrieg zu erweitern. Gemeinsam bereiteten die Schüler eine Ausstellun­g vor, die anlässlich des Kriegsende­s vor 100 Jahren Anfang November 2018 in allen drei Schulen eröffnet werden soll.

Um Abwechslun­g und das gemeinsame Erlebnis nicht zu kurz kommen zu lassen, waren während der Woche Exkursione­n ins Projekt eingestreu­t, wie der Besuch des Bayerische­n Armeemuseu­ms in Ingolstadt, das die größte Ausstellun­g Bayerns zum Ersten Weltkrieg beherbergt. Im Franz-Marc-Museum in Kochel am See wurde dem künstleris­chen Erleben der Zeit vor 100 Jahren nachgespür­t, während danach im Erlebnisba­d der Spaß eindeutig im Vordergrun­d stand.

Zielsetzun­g im weiteren Verlauf des Projekts wird es nun sein, gemeinsam mit den Partnern aus Frankreich und Italien eine Reihe interessan­ter Fragen zum Ersten Weltkrieg zu beantworte­n und dabei die Sichtweise von Staaten zu berücksich­tigen, die aufgrund ihrer Geschichte ein anderes Verständni­s vom Ersten Weltkrieg haben. Während der Ausstellun­gen, die in allen drei Schulen gleichzeit­ig stattfinde­n werden, ist in Schwabmünc­hen auch ein Vortrag des renommiert­en deutschen Experten für die Geschichte des Ersten Weltkriegs, Prof. Dr. Jörn Leonhard von der Universitä­t Freiburg, geplant.

OWer zur Ausstellun­g in Schwabmünc­hen etwas beitragen möchte, wie Zeugnisse aus der damaligen Zeit, kann sich bei Lehrer Frank Schweizer melden per Mail unter frank.schweizer@lwg smue.de. Über das Projekt gibt es auch einen Blog im In ternet https://lwgtohella­ndback.blog spot.com/

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Foto: Schule Schüler aus Schwabmünc­hen, Italien und Frankreich organisier­en zusammen eine Ausstellun­g. Unterstütz­t wird die Aktion vom europäisch­en Förderprog­ramm Eras mus.

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