Fröhlicher Anlass in der Aussegnungshalle
Zur Einweihung der neuen Truhenorgel erklang ein kleines Konzert. Der Orgelbauer hörte mit
Die alte Orgel auf dem städtischen Friedhof hat nun ausgedient. Nach mehr als dreißig Jahren ist das betagte Musikinstrument so kaputt, dass sich der Stadtrat darauf einigte, Ersatz zu beschaffen. Die neue Truhenorgel wurde mit einem kleinen Konzert eingeweiht und anschließend gesegnet.
Bürgermeister Franz Feigl freute sich in einem kurzen Grußwort darüber, in der Aussegnungshalle auch einmal einen fröhlichen Anlass erleben zu können. Tatsächlich wurde nicht nur eine neue Orgel angeschafft, sondern auch noch ein E-Piano.
„So kann man jedem Anspruch einer Beerdigung musikalisch ge- recht werden“, erklärte Organist Christoph Gollinger vor dem Konzert. „Denn manche Stücke, zum Beispiel das bekannte Time to Say Goodbye, klingen auf einer Orgel gespielt nicht so schön, wie auf dem Piano.“
Trotzdem ist die Orgel unheimlich wichtig für die Aussegnungshalle – nicht nur für traditionellere Stücke, die auf Beerdigungen gespielt werden – sondern auch für die Akustik. Denn die Klangfülle würde in einem Raum wie der Aussegnungshalle des städtischen Friedhofs besonders gut zu hören sein. Drei Stücke – allesamt aus dem Barock – bestätigten diese Ankündigung.
Zunächst präsentierten Gollinger und Christoph Teichner die Vertonung des Psalms 15 von Benedetto Marcello. Nicht nur die Orgel, sondern auch der klassische Gesang Teichners füllte den Raum aus. Anschließend ließen die Musiker ein Duett des Flötenlehrers Friedrichs II., Johann Quantz, mit Orgel und Querflöte erklingen. Nach der musikalischen Reise in den Barock, zeigte sich der Orgelbauer Josef Maier auf der Bühne.
Die Truhenorgel ist nicht das erste seiner Instrumente, welches in Königsbrunn steht: Auch die Orgeln aus den Kirchen Maria unterm Kreuz und Zur Göttlichen Vorsehung kommen aus seiner Werkstatt. Für das kleinere Instrument auf dem Friedhof hatte sich Maier für Ulmenholz entschieden. Dieses inzwischen selten gewordene Edelholz wird im Alter nicht matt, sondern färbt sich dunkel nach. So, dass es einer so schönen Aussegnungshalle wie der in Königsbrunn gerecht wird.
Zum Schluss wurde die Orgel von Pfarrer Bernd Leumann und Diakon Thomas Pötschke gesegnet. Für Pötschke ist die Musik bei Beerdigungszeremonien besonders wichtig, wie er erklärte: „Nicht allen Trost kann man mit Worten sagen. Musik geht den Menschen ganz nah an die Seele und kann auch Trost spenden.“