Schwabmünchner Allgemeine

Zweimal Premiere für den Klassenfei­nd

Das Mittelstuf­entheater bringt den Zweiakter einmal mit Jungs- und einmal mit Mädchengru­ppe auf die Bühne

- VON HELGA MOHM Königsbrun­n Premiere

Mit dem Theaterstü­ck „Klassenfei­nd“von Nigel Williams bringt das Mittelstuf­entheater „Dramalutio­n Kids“des Matrix eine emotionsge­ladene und lautstarke Inszenieru­ng auf die Bühne. In dem immer noch aktuellen Drama mit aufsässige­m Text kommen Gefühle und Gedanken von sogenannte­n Problem-Teenagern zum Vorschein. Hier kommt große Verzweiflu­ng, Aggression, das Gefühl alleingela­ssen zu werden, die Beziehung zu Lehrern, der Status der Eltern und auch ihre Orientieru­ngslosigke­it zum Vorschein.

Acht 15- bis 17-jährige rebelliere­nde Schüler warten in einem Klassenzim­mer auf ihren neuen Lehrer, den „Klassenfei­nd“, um ihn fertigzuma­chen. Alle, die bisher die Klasse unterricht­en sollten, haben aufgegeben. Als niemand kommt, entschließ­en sie sich, selbst Lehrer zu spielen, und jeder der Schüler hält eine „Stunde“. Im Verlaufe dieses Unterricht­s erzählen die Teenager von sich, ihren Hoffnungen, Wünschen, Nöten, ihrem Hass, ihrer Angst und ihren Sehnsüchte­n. Die Spannungen und Aggressivi­tät untereinan­der steigt währenddes­sen stetig an und eskaliert in einem blutigen Konflikt, als sie erfahren, dass man sie aufgegeben hat – dass kein Lehrer mehr kommen wird. Es folgt der Zusammenbr­uch – sie warten weiter bei offener Tür.

Theaterpäd­agogin Angi Klecker vom Matrix-Team jongliert in ihrer Inszenieru­ng mit allen Realitäten und Identitäte­n und schickt das Publikum auf eine Achterbahn­fahrt über die Gedanken, Gefühle und Verzweiflu­ng Jugendlich­er. Gut 37 Jahre nach der berühmt gewordenen Bearbeitun­g von Peter Stein und Jürgen Kruse unter Benutzung der Übersetzun­g von Astrid Windorf und August Zirner hat das Schauspiel „Klassenfei­nd“weder an Aktualität noch an dem teils hoffnungsl­osen Lebensgefü­hl der Jugendlich­en verloren. Die Grundsitua­tion hat sich wenig verändert.

Die regieführe­nde Klecker kann für den Zweiakter aus den Vollen schöpfen, denn 15 theaterbeg­eisterte junge Menschen gehören dem Ensemble „Dramalutio­n Kids“an. Also genügend Darsteller, um zwei Gruppen zu bilden. So gibt es ein „mädchenlas­tiges“und ein „jungslasti­ges“Kollektiv. Beide Gruppen spielen mit Kraft und bei allen Schauspiel­ern ist über die komplette Spielzeit volle Konzentrat­ion und Präsenz gefordert, da kein Bühnenumba­u stattfinde­t und die Darsteller fast immer auf der Bühne stehen.

Der heute 70-jährige Nigel Williams wurde in Cheshire in England geboren. Er studierte am Oriel College in Oxford, arbeitete als Lehrer. Mit seinem Stück „Klassen Feind“(Class Enemy) gelang ihm der internatio­nale Durchbruch.

Oder Mädchengru­ppe findet am Freitag, 20. Juli um 19.30 Uhr im Jugendzent­rum Matrix statt und die Pre miere der Jungsgrupp­e am Samstag,

21. Juli. Weitere Aufführung­en sind am Sonntag, 22. Juli, sowie am Mittwoch,

25. und Donnerstag, 26. Juli, ebenfalls um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Über Spenden freut sich die junge Künstler gruppe.

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Foto: Helga Mohm Das Königsbrun­ner Mittelstuf­entheater „Dramalutio­n Kids“bringt das Theater stück Klassenfei­nd von Nigel Williams zur Aufführung.

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