Felsensteiner lassen es krachen
Viele Ehemalige kommen zum zweitägigen Sommerfestival, das mit einem fulminaten Feuerwerk endet. Zuvor rockt die Feuerstuhl-Gang und Newport. Wer es ruhiger mag, hört poetische Geschichten im Zimmer des Lichts
Da haben sich die Verantwortlichen wirklich viel einfallen lassen. Eine ganze Zeltstadt war rund um den Haupteingang des Fritz-Felsenstein-Hauses (FFH) aufgebaut.
Kleine Zelte zum Sitzen bei den vielfältigen Essensangeboten - unter anderem Steckerlfisch, Grillgut, Flammkuchen und ein großes Kuchenund Tortenbüffet. Selbstverständlich fehlte der Eiswagen nicht und die attraktive Sektflaschen-Getränkebar. Alle Anbieter waren bewusst von ortsansässigen Lokalen oder aus der unmittelbaren Umgebung angefragt worden.
Neben den kulinarischen Leckerbissen gab es viele schöne Mitmachangebote, Zauberer, das Märchenzelt und drei absolut gutmütige Lamas sowie auch besondere Angebote für Ruhemomente. Im großen Eventzelt wurden besondere Programmpunkte geboten. Mit festem Holzboden, großer geräumiger Bühne und einer Kapazität von 700 Personen fanden hier zu Beginn die Tanzaufführungen von den Lech Line Dancer aus Kaufering und später den Tanzkids aus Kleinaitingen statt.
Abends traten Bands auf, die die Stimmung anheizten, wie die aus Schülern und Lehrern bestehende furiose Feuerstuhl-Gang und die bekannte Tanzband Newport aus Augsburg. Beide brachten die Zuhörer nicht nur zum Johlen. Auf dem Platz vor der Bühne wurde mit und ohne Rollstuhl tanzend kräftig abgerockt. Nicht zu vergessen die beim Publikum Begeisterungsstürme hervorbringende Modenschau quer durch die letzten 50 Jahre. Unter der charmanten Moderation von Schülersprecherin Luisa Azevedo zeigten die Topmodels der Felsensteinschule passend den Modestil der entsprechenden Jahre - auch Geschäftsführer Gregor Beck kam im knalligen Rüschenhemd cool mit überdimensionierter Sonnenbrille als entsprungener Star der 1970erJahre. Eine eingeforderte Zugabe des Publikums war nicht zu leisten. „Die Models sind alle schon auf dem Weg nach Paris“vertröstete Michael Peckelsen, der durch das Tagesprogramm führte, auf ein nächstes Mal.
Am gleichen Ort wurde auch ein Scheck über 1500 Euro des „Weizenclubs Affing“überreicht. Dafür hatte das FFH drei Fahrräder und einen Roller gekauft, die bei der Gelegenheit präsentiert wurden. Es war dies bereits die dritte Spende der vier Freunde, die zuvor schon einen speziellen Rollstuhl für Basketballsport und für die E-Hockey Mannschaft die passenden Schläger bezahlt hatten.
Abend zuvor waren auf der Bühne für Klienten, Angehörige und Mitarbeiter Martina Schwartzmann und Claudia Koreck aufgetreten. Das sei ein wunderbarer Einstieg in dieses Fest gewesen, erzählt Doris Briechle aus Türkheim, die mit ihrem Mann dort war und jetzt mit der ganzen Familie am Festival teilnimmt.
Seit ein paar Jahren ist ihre Tochter im FFH. Sie seien einfach glücklich über diese Förderung ihrer Tochter und den Geist und die Menschlichkeit der Schule und des Hauses. „Selbst spüre ich es auch immer wieder, wie an mir jegliche Hektik des Alltags abfällt, sobald ich das Terrain ein paar Minuten betreten habe“, erklärt sie. Und unterAm streicht dann ihre Rede mit einer treffenden Beobachtung, was auch anderen Besuchern auffällt „Hier gibt es einen anderen Faktor von Zeit. Zeit haben und Zeit geben, das findet hier statt und das tut gut.“
1500 Menschen kamen zum großen Jubiläumsfest. Darunter viele ehemalige Schüler, selbstverständlich auch Politiker aus dem Landtag, dem Landkreis, dem Bezirk und der Stadt Königsbrunn. Alle hatten viel Spaß miteinander und ganz viele blieben bis zum krönenden Abschluss eines ganz außergewöhnlich schönen Feuerwerks.
Eine Bildergalerie gibt es im Internet un ter