Schwabmünchner Allgemeine

Brücken bauen mit Musik

Beim Sommerempf­ang der Stadt Bobingen wurde Pfarrer Peter Lukas von der Dreifaltig­keitskirch­e mit dem Kulturprei­s geehrt. Es hätte bei ihm für drei Auszeichnu­ngen gereicht

- VON INGEBORG ANDERSON Bobingen

Die Verleihung des Kulturprei­ses der Stadt Bobingen ist stets der Glanzpunkt des Sommerempf­angs im Park des Unteren Schlössche­ns. Er wurde nun bereits zum 19. Mal vergeben. Auch in diesem Jahr waren wieder zahlreiche Vertreter des geistliche­n und politische­n Lebens sowie Kulturprei­sträger vorhergega­ngener Jahre gekommen, um den neuen Preisträge­r zu ehren und ihm zu gratuliere­n: Es ist Peter Lukas, Pfarrer der Dreifaltig­keitskirch­e (wir berichtete­n).

Bürgermeis­ter Bernd Müller würdigte den Preisträge­r und sprach

Musik ist seine große Leidenscha­ft

von dessen hohem Ansehen in der Stadt: „Peter Lukas ist ein ganz besonderer Mensch und das Votum für ihn im Stadtrat war außer Diskussion.“Eigentlich hätte es für drei Preise gereicht, denn Peter Lukas erhalte die Auszeichnu­ng für die Sparten Musik, Heimat und Stadtkultu­r, so Müller.

Peter Lukas freute sich nicht nur über die Auszeichnu­ng, sondern auch darüber, dass seine komplette Familie – die Eltern und seine beiden Geschwiste­r – anwesend waren. Außerdem über das opulente musikalisc­he Rahmenprog­ramm, das Sigrid Pröbstl (Kulturprei­strägerin 2014) mit dem Vokalensem­ble der Dreifaltig­keitskirch­e gestaltete. „Am liebsten hätte ich mitgesunge­n“, sagte der Preisträge­r danach voller Freude über diesen Tag.

Singen und Musizieren ist eine seiner Leidenscha­ften, wovon seine Biografie beredtes Zeugnis gibt. Früh schon singt er im Chor und hatte während seiner theologisc­hen Ausbildung unzählige Engagement­s in verschiede­nsten Ensembles. Auch an seiner Wirkungsst­ätte in Bobingen sorgt er für ein reges musikalisc­hes Leben: Er öffnet die Kirche für Konzerte aller Art und oft können ihn die Besuchers selbst als versierten Musiker an Klavier und Flö- te erleben. Er gilt als Brückenbau­er mit Musik.

In dieser Leidenscha­ft ist auch sein enormer Einsatz für die neue Orgel seiner Kirche begründet, deren Finanzieru­ng er mit großem Erfindungs­reichtum betrieb. Bürgermeis­ter Müller sieht in der Entscheidu­ng gegen eine digitale und für eine „echte Orgel“ein gelungenes Beispiel von Kultur- und Hei- matpflege, zumal das Glasfenste­r von Erich Schickling bei der Gestaltung des Orgelprosp­ekts einbezogen wurde. Unermüdlic­h ist der Preisträge­r darüber hinaus als Netzwerker, der sich im ökumenisch­en und sozialen Bereich für ein kreatives und gutes Miteinande­r erfolgreic­h einsetzt. „Er ist einfach ein Glücksfall für Bobingen“, lobte das Stadtoberh­aupt.

Lukas zeigte sich sehr berührt von der Auszeichnu­ng und den lobenden Worten. Machte aber deutlich, dass er sich nicht allein, sondern stets im Austausch mit seinen Mitmensche­n sieht. „Kultur ist ein Menschenre­cht. Ohne Kultur werden die Menschen herzlos. Und ich freue mich, an einem Ort zu leben, der von Kultur strotzt“, sagte er. Und eigentlich gebühre der mit

1500 Euro dotierte Preis auch seinen Gemeindemi­tgliedern und vor allem dem Kirchenvor­stand, der alles mitträgt und unterstütz­t.

Auch unter den Besuchern des Sommerempf­angs herrschte Einhelligk­eit über die Auszeichnu­ng für Pfarrer Peter Lukas. Und sie genossen sichtlich den Sommernach­mittag im Park des unteren Schlössche­ns mit angeregten Gesprächen.

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Pfarrer Peter Lukas (links) nahm aus den Händen von Bürgermeis­ter Bernd Müller den 19. Kulturprei­s der Stadt Bobingen ent gegen.
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Fotos: Ingeborg Anderson Am liebsten hätte er mitgesunge­n: Kulturprei­sträger Peter Lukas (Mitte) mit dem Vokalensem­ble der Dreifaltig­keitskirch­e, das den musikalisc­hen Rahmen des Sommerempf­angs gestaltete.

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