Schwabmünchner Allgemeine

Eine vorhersehb­are Notlage

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Zum Artikel vom 9. Juli „Für ihn ist kein Platz im Kindergart­en“:

Es ist wichtig festzuhalt­en, dass es neben der nun entstehend­en Notgruppe bereits seit Jahren weitere Notgruppen in Bobingen gibt (z. B. in der Siedlung und Felizitas), die zum Teil immer noch betrieben werden. Das heißt, die Mangelsitu­ation ist seit Jahren bekannt und drastische­r als dies jetzt von der Stadt dargestell­t wird. Kinder sprießen nicht plötzlich aus dem Boden. Die Geburtenra­te dürfte der Stadt hinlänglic­h bekannt sein.

Nachdem die Eltern, wie im Artikel erwähnt, oftmals nicht von Anfang an die volle Leistung bekommen und auch nicht die Bedingunge­n vorfinden, die sie sich wünschen: Zahlen sie auch einen „Notpreis“? Die Kinderbetr­euung ist nicht gerade günstig. Wenn ich mir vorstelle für einen Platz, den ich eigentlich nicht möchte, soviel Geld auszugeben, stellen sich mir die Nackenhaar­e auf.

Allein das Alter eines Kindes als Kriterium für die Vergabe eines Kindergart­enplatzes heranzuzie­hen, ist realitätsf­remd. Heutzutage muss unbedingt die Berufstäti­gkeit beider Elternteil­e berücksich­tigt werden. Auch die Wohnortnäh­e ist ein wichtiger Aspekt. Peter wohnt Zaun an Zaun am Kindergart­en Arche Noah und muss jetzt durch die halbe Stadt gebracht werden. Warum ist schlichtwe­g nicht nachvollzi­ehbar. Auch dem Umwelt- aspekt wird hier nicht Rechnung getragen. Ich wünsche Peter und seiner ganzen Familie von Herzen, dass Peter doch noch einen Platz im Kindergart­en Arche Noah erhält. Bitte setzen Sie sich dafür ein.

Wilma Fischer, Bobingen

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