Schwabmünchner Allgemeine

Herr Eck und die Made im Speck

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Die Beziehung der Franken zum Speck ist legendär. Schon der griechisch­e Arzt Anthimos – er lebte um 500 nach Christus – erwähnt in einem Brief an den Ostgotenkö­nig Theoderich, dass die Franken rohen Speck essen, weil sie überzeugt seien, dass das gut für ihre Gesundheit ist. Daran haben weder medizinisc­he Aufklärung noch die Vegetarier-Bewegung bis heute etwas ändern können.

Im bayerische­n Innenminis­terium arbeitet ein Unterfrank­e, der das von seiner Statur her massiv unterstrei­cht. Innenstaat­ssekretär Gerhard Eck ist nicht dafür bekannt, dass er ein Fitnessstu­dio einem Platz am Stammtisch vorziehen würde. Deftigkeit­en aller Art sind ihm nicht fremd – kulinarisc­h wie rhetorisch.

Es ist somit anzunehmen, dass es ganz tief aus dem Bauch heraus kam, als er der Grünen-Fraktionsc­hefin Katharina Schulze jetzt im Landtag die Bemerkung hinknallte, sie lebe im CSU-regierten Bayern „wie die Made im Speck“. Schulze fand es jedenfalls nicht unbedingt amüsant. Der Ältestenra­t musste zusammenko­mmen, um die Gemüter wieder zu beruhigen. Man hätte sich der Sache aber auch dichterisc­h nähern können – zum Beispiel mit einem Limerick:

Im Landtag spricht der Sekretär, er redet dies und das daher, von der Made im Speck, das ist schade, Herr Eck, manchmal wäre weniger mehr.

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