Mörderland
In seinem Krimi macht Regisseur Alberto Rodriguez eine Zeitreise ins Jahr 1980
Vor knapp 40 Jahren wandelte sich Spanien zu einer Demokratie. Doch der Weg dorthin war steinig. Obwohl Franco längst unter der Erde lag, schien er vielerorts noch lebendig zu sein. Sein jahrelanger Staatsterror warf auf die Gesellschaft einen Schatten, zumal die Spezialpolizei „Guardia Civil“auch nach dem Tod des Diktators Angst und Schrecken verbreitete.
In den spanischen Geschichtsbüchern findet sich diese Periode unter dem Begriff „transición democrática“(1975–1982). Und in diese Zeit können TV-Zuschauer am heutigen Montag um 21.45 Uhr eintauchen, wenn Arte „La Isla Minima – Mörderland“von Alberto Rodriguez ausstrahlt, einen Krimi, in dem die Kommissare Juan (Javier Gutiérrez) und Pedro (Raúl Arevalo) in einen brisanten Fall verwickelt werden. Beide stammen aus Madrid und sind in das andalusische Marschland zwangsversetzt, wo sie im Mündungsgebiet des Guadalquivir eine Reihe von Morden aufklären müssen. Alles beginnt mit dem Verschwinden zweier minderjähriger Schwestern.
Die Suche nach ihnen dauert nicht lange: Ihre Leichen tauchen in den Wassergräben der Reisfelder auf, verstümmelt und kaum identifizierbar. Vom Mörder fehlt jede Spur. Um ihn zu finden, nehmen Juan und Pedro große Strapazen auf sich. Probleme bereiten ihnen korrupte Vorgesetzte, inkompetente Polizisten und schweigende Dorfbewohner. Was den Krimi „La Isla Minima“so besonders macht, sind seine Figuren. Der Film, der zwischen düsterer Detektivgeschichte und Vergangenheitsbewältigung angesiedelt ist, lebt vor allem von der Dynamik der Ermittler.