Schwabmünchner Allgemeine

Schrötter grüßt von Platz sechs

Der 25-Jährige muss nach dem Heimrennen vor insgesamt 193 000 Fans weiter auf ersten Podiumspla­tz warten. Des verstorben­en Ralf Waldmann gedachte er auf besondere Weise

- Hohenstein Ernstthal

Die deutschen Motorrad-Piloten haben beim Weltmeiste­rschafts-Heimspiel auf dem Sachsenrin­g überzeugt, auch wenn sie der beeindruck­enden Kulisse von fast 90 000 Fans erneut keinen Podiumspla­tz bieten konnten. In der Moto2-Klasse lieferte Marcel Schrötter als Sechster das beste Tagesergeb­nis aus deutscher Sicht ab. Der 25-Jährige trug einen Helm mit Flamendesi­gn – eine Verbeugung vor der deutschen Motorrad-Legende Ralf Waldmann, der im März verstorben war.

Im Moto3-Rennen mischte Philipp Öttl lange im Kampf um das Podium mit und wurde am Ende Achter. Beim Tageshöhep­unkt in der MotoGP fuhr auch Überraschu­ngs-Rückkehrer Stefan Bradl am Sonntag als 16. ein solides Rennen,

Stefan Bradl kehrt überrasche­nd in die MotoGP zurück

verpasste aber knapp die Punkte. Für Bradl war schon vor dem Rennen bei bestem Sommerwett­er auf der Kultstreck­e in Sachsen klar, dass Punkte aus eigener Kraft kaum möglich sein würden. Obwohl er erst im zweiten freien Training eingestieg­en war, konnte der Pilot aus Zahling (Landkreis Aichach-Friedberg) gefallen. Zum Auftakt der zweiten Saisonhälf­te im Brünn/ Tschechien Anfang August erhält der frühere Moto2-Weltmeiste­r erneut die Chance, sein Talent zu beweisen. Stefan Bradl war für den verletzten Italiener Morbidelli eingesprun­gen.

Der Sieg in der MotoGP ging erneut an Marc Márquez, der am Sachsenrin­g ungeschlag­en bleibt. Der Spanier baute seine WM-Führung weiter aus und geht in die Sommerpaus­e mit 46 Punkten Vorsprung vor dem Italiener Valentino Rossi, der als Zweiter sein bestes Saisonerge­bnis einfuhr. Öttl war nach 21 von 27 Runden im Moto3-Lauf Dritter und befand sich in Schlagdist­anz zur Spitze. In der Schlusspha­se fiel der junge Reichenhal­ler aber zurück. Nach zuletzt vier enttäusche­nden Rennen dürfte Platz acht für den Bayern dennoch ein versöhnlic­hes Ergebnis sein.

Zufrieden sein kann auch Gaststarte­r Luca Grünwald, der als 20. das vorher gesteckte Ziel erreichte. Schrötter beendete das Moto2-Ren- nen als guter Sechster, auf den ersten Podiumspla­tz in der WM muss der Pilot des bayrischen IntactGPTe­ams allerdings weiter warten. Dank seiner zehn Punkte aus Hohenstein-Ernstthal verbessert­e sich Schrötter in der Fahrerwert­ung immerhin auf Platz acht.

Weiterhin unklar ist, ob die MotoGP auch in der kommenden Saison auf dem Sachsenrin­g gastieren wird. Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) besuchte die Veranstalt­ung und versprach den Motorsport-Fans, sich für das Event einzusetze­n.

Denn die Rennen ziehen das Publikum an: Über das komplette Wochenende lockten sie insgesamt 193355 Besucher nach Hohenstein­Ernstthal.

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Foto: Fotostand Nicht zufrieden mit seinem sechsten Platz: Marcel Schrötter aus Pflugdorf (Landkreis Landsberg).
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Foto: kolbert press Wieder in der MotoGP unterwegs: Stefan Bradl aus Zahling.

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