Schwabmünchner Allgemeine

Mittendrin, aber nicht dabei

Beim 2:0-Sieg gegen die Würzburger Kickers lässt Trainer Manuel Baum Caiuby auf der Tribüne Platz nehmen und testet einen Neuzugang auf der linken Außenbahn

- VON ROBERT GÖTZ

Die rund 2500 Zuschauer im Rosenausta­dion mussten sich am Samstag ein wenig gedulden, bis sie zum ersten Mal die neuen Heim-Trikots des FC Augsburg in Aktion sehen konnten. Denn der Bus der Würzburger Kickers stand bei der Anreise im Reisestau und so begann das Testspiel des Augsburger Bundesligi­sten mit einer halbstündi­gen Verspätung. Am Ende gewann der FCA mit 2:0 (1:0) verdient gegen den Drittligis­ten aus Franken.

Die Fans auf der Haupttribü­ne nützten die Wartezeit, um von den FCA-Ersatzspie­lern und geschonten oder noch angeschlag­enen Profis wie Marco Richter, Daniel Baier, Michael Gregoritsc­h oder Shawn Parker Autogramme zu holen und Selfies zu machen. Die saßen mitten unter den Zuschauern, da es unter der Plexiglash­aube der Ersatzbank am Spielfeldr­and bei rund 30 Grad zu heiß war. Kapitän Daniel Baier probierte sich als Co-Kommentato­r beim FCA-Fan-TV.

Auch Sorgenkind Caiuby (siehe nebenstehe­nder Artikel) nahm auf einem der alten Holzsitzen Platz. Den Brasiliane­r, der Anfang der Woche unentschul­digt eine Woche zu spät aus seinen Urlaub zurückgeko­mmen war, hatte FCA-Trainer Manuel Baum mit Absicht auf der Tribüne schmoren lassen.

Der testete dann gleich mal Neuzugang Fredrik Jensen auf der linken Außenbahn. Der 20-jährige Finne, der vom niederländ­ischen Erstligist­en FC Twente Enschede zum FCA gekommen war, zeigte in der ersten Hälfte gute Ansätze. „Ich war sehr mit ihm zufrieden“, erklärte Trainer Baum nach dem 45-Minuten-Auftritt von Jensen.

Auch die anderen drei FCATransfe­rs standen in der Startelf: André Hahn auf der rechten Außenbahn, Julian Schieber als Spielgesta­lter hinter Sergio Cordova und Felix Götze in der Innenverte­idigung neben Jeffrey Gouweleeuw.

Viel zu sehen bekamen die FCA- Anhänger von ihrem Team in den ersten 45 Minuten aber nicht. Die FCA-Akteure mühten sich, doch machten sie zu viele einfache Fehler im Spielaufba­u. Spitziger und zielstrebi­ger wirkten die Gäste, die schon in 14 Tagen mit dem Auswärtssp­iel bei VfL Osnabrück in die Saison starten. FCA-Trainer Manuel Baum analysiert­e nach dem Spiel: „In der ersten Hälfte hatten wir echt Probleme, reinzukomm­en ins Pressing. Dann hatten wir auch auf den Offensivpo­sitionen überdurchs­chnittlich viel Ballverlus­te. Deshalb ist chancentec­hnisch nicht viel rausgekomm­en.“

Die Führung fiel dann auch nach einer Standardsi­tuation. In der 38. Minute köpfte Julian Schieber nach einer Freistoß-Flanke von - wem auch sonst? - Philipp Max zum 1:0-Halbzeitst­and ein. Nach dem Wechsel präsentier­te FCA-Trainer Baum dann neun neue Spieler. Nur Torhüter Fabian Giefer, das war so abgesproch­en, und Felix Götze, der ins Mittelfeld rückte, blieben auf dem Feld. Die Entscheidu­ng gelang dann Jonathan Schmid in der 58. Minute. Der Franzose zirkelte einen Freistoß aus rund 18 Metern millimeter­genau unter die Querlatte. Ein sehenswert­er Treffer. Weitere Tore fielen dann in der trotzdem kurzweilig­en zweiten Hälfte keine mehr.

„Es war ein Spiel mit zwei grundversc­hiedenen Halbzeiten. Bei den Standards hat es im ganzen Spiel ganz gut ausgesehen, sowohl offensiv als auch defensiv. Und in der zweiten Hälfte ist dann mehr Schwung reingekomm­en. Da hat es etwas lockerer gewirkt“, bilanziert­e dann auch Manuel Baum.

Besonders angetan war er von Felix Götze, 20. Der jüngere Bruder von Weltmeiste­r Mario Götze kam vom Regionalli­gisten FC Bayern II zum FCA. Baum: „Er überrascht mich richtig, egal auf was für einer Position er spielt, und weil er so schnell, von einem U23-Niveau ausgehend, schon gegen Dritt- und Zweitligis­ten Fuß gefasst hat.“Er müsse nur noch etwas besser in der Zweikampfh­ärte werden und dann sei er „hochintere­ssant“. Bei Julian Schieber und André Hahn bat er noch um Geduld: „Die beiden hatten zuletzt ja nicht so viel gespielt. Da sind wir dabei, im athletisch­en Bereich etwas nachzuhole­n. Für sie ist es gerade ein Riesenumfa­ng und eine hohe Intensität.“

Den Test nutzte der FCA auch, um den Umgang mit den technische­n Hilfsmitte­ln wie Tablets und Headset zu üben, die die Deutsche Fußball-Liga (DFL) in der kommenden Saison auf der Trainerban­k erlaubt. „Wir hatten heute ein Tablet bei uns und haben versucht, die ersten Schritte zu gehen. Der Videoanaly­st war per Headset mit einem der Co-Trainer verbunden.“

Der aktiven Fanszene beider Teams war das Ergebnis egal. Die FCA-Anhänger und die der Würzburger Kickers pflegen seit zehn Jahren eine intensive Fanfreunds­chaft und feierten sich gegenseiti­g. FCA 1.HZ Giefer – Framberger, Gouwe leeuw, Götze, Max – Khedira, Moravek – Hahn, Schieber, Jensen – Cordova 2.HZ Giefer Danso, Rieder, Callsen Bracker – Asta, Janker – Heller, Götze, Malone, Schmid – Ji Tore 1:0 Schieber (38.), 2:0 Schmid (58.) Zuschauer 2500 Schieds richter Hartmann (Wangen i. Allgäu)

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Fotos (3): Ulrich Wagner Caiuby saß oft mit nachdenkli­cher Miene zwischen seinen Teamkolleg­en auf der Tribüne. Wann der Brasiliane­r wieder spielen darf, ist noch offen.
 ??  ?? Die Ball Jongleure Samuel Weller (schwarzes Ausweichtr­ikot), René Mattusek (wei ßes Heimtrikot) und Chris Bennet Bröker (grünes Auswärtstr­ikot) präsentier­ten die neue FCA Kollektion.
Die Ball Jongleure Samuel Weller (schwarzes Ausweichtr­ikot), René Mattusek (wei ßes Heimtrikot) und Chris Bennet Bröker (grünes Auswärtstr­ikot) präsentier­ten die neue FCA Kollektion.
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Trainer Manuel Baum instruiert Fredrik Jensen (links) und Felix Götze.

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