28 Jahre ehrliche Rockmusik
„Sommer am Kiez“startet mit der Kultband The Seer
Da heißt es immer, Freitag der 13. sei ein Unglückstag. Die Veranstalter der Open-Air-Konzertreihe mit dem herrlich-lokalen Titel „Sommer am Kiez“sehen das sicherlich anders. Denn das Eröffnungskonzert des von Bob’s Gastronomie veranstalteten Festivals stand am vergangenen Freitag unter einem guten Stern.
Der Abend war lau und wolkenfrei. Und weil es sich um einen spielfreien Tag vor dem Fussball-WMFinale handelte und niemand Geringeres als die wohl erfolgreichste Band unserer Stadt für den ersten von insgesamt sechzehn (!) Konzertabenden sorgte, blieb auch das Publikum nicht aus. Mehr als 750 Besucher hatten sich eingefunden, dem Konzert von The Seer beizuwohnen. Ein traumhafter Start für den „Sommer am Kiez“, der das abgetrennte Gelände vor dem Oberhauser Bahnhof schier aus den Nähten platzen ließ.
Seit 28 Jahren bereits treiben The Seer ihr klingendes Unwesen, standen während dieser langen Zeit mit ZZ Top, The Who oder The Hooters und vielen anderen gemeinsam auf der Bühne. Neun Studio-Alben nennt die Augsburger Kult-Band mittlerweile ihr eigen; das jüngste betitelt „Messages From The Black Lab“ist gerade einmal vier Monate alt. Wenig Wunder also, dass sich
Folk und Melodic Rock gewürzt mit einigen Loops
das Repertoire des Quintetts aus aktuellen und früheren Songs zusammensetzte. In 28 Jahren hat sich der Sound von The Seer dabei kaum geändert. Glücklicherweise sei hinzugefügt, denn in Zeiten, in denen die Technik überhandzunehmen droht, tut es gut, jene ehrliche Musik zu hören, die seit Jahrzehnten bereits existiert.
Basis für den mitreißenden Sound von The Seer bildet die gute alte Rockmusik. Folk, Melodic Rock und auch mal moderne Loops aus dem Computer geben eine gewisse Würze, die indes immer zweckdienlich und unaufdringlich beigesteuert wird. So griffen alte Kracher wie „Take A Walk With Me“oder „Esmeralda’s Story“und neue Songs homogen ineinander. Letztere insbesondere, wenn sie in akustischer Version dargeboten wurden. So überaus eindrucksvoll geschehen bei „Counting Cars“.
Die Stimmung auf dem HelmutHaller-Platz kochte gleich vom ersten Song an. Alsbald stimmte das Publikum in die eingängigen Refrains mit ein, feierte seine Heroen und hatte selbst nach den gut zwei Stunden noch nicht genug von dieser Band, die sich seit 28 Jahren treugeblieben ist.