Schwabmünchner Allgemeine

Für eine Zukunft mit Bahn-Spange

- VON MARKUS SCHWER wer@augsburger allgemeine.de

Blödsinn oder geniale Idee? Selten lässt sich ein Vorschlag so gegensätzl­ich beurteilen wie der Vorstoß für eine Bahnstreck­e zwischen Bobingen und Mering. Für eine seriöse Einschätzu­ng sind mehrere Aspekte zu berücksich­tigen:

1. Wahlkampf. Nicht zufällig haben die Freien Wähler ihren Vorschlag drei Monate vor der Landtagswa­hl in die Öffentlich­keit gebracht. Das ist legitim. Aber klar ist auch: Die Idee ist nicht neu. Sie war als „Meringer Spange“schon Ende der 1980er-Jahre ein Thema, als es um die ICE-Trasse ging.

2. Tangentens­ystem. Die Idee der Bahnlinie taugt nicht als Alternativ­e für das bereits konkret geplante Projekt Osttangent­e. Diese wird gebraucht, um nicht nur Kissing und Mering zu entlasten, sondern auch um für die Großstadt Augsburg ein leistungsf­ähiges Tangentens­ystem zu verwirklic­hen – vor allem für den Güterverke­hr.

3. Pendler. Wenn jetzt eine Diskussion losgetrete­n wird, wie man Lücken im Fahrplan-Angebot südlich von Augsburg schließen kann, kann das die ein oder andere Verbesseru­ng bringen. Aber für die zigtausend Pendler Richtung München werden Busse, die im Stau einer überlastet­en Straße stehen, nicht die Lösung sein ... Deshalb:

4. Zukunft. Wer gewillt ist, weiter als nur bis zur nächsten oder übernächst­en Wahl zu denken, der wird in der Bahn-Spange aber durchaus eine Vision für die wachsende Metropolre­gion München/ Augsburg sehen. Wer umweltgere­chte Mobilität – vor allem für Zehntausen­de von Pendlern – sichern will, muss sich Langfristz­iele stecken. Und heute dafür die ersten Schritte tun! Denn der Weg ist weit. Das ist die Aufgabe der heute verantwort­lichen Politiker – nicht abwiegeln.

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