Attraktive Rad Achse
Zum Artikel „Neuer Vorstoß für Fahrrad steg über den Lech“vom 13. Juli:
Der Radsteg bei Kissing wird Licca liber genauso wenig verhindern wie der Gollwitzersteg Wertach vital verhindert hat. Auch wir Radler wünschen uns einen renaturierten Lech, den wir genauso gut erleben und erreichen können wie heute schon die Wertach. Nur wer die Natur kennt, schützt sie auch. Die Wege an unseren Flüssen bieten hochattraktive Alltags- und Freizeitachsen in Nord-Süd-Richtung. Leider durchbrechen unsere Flüsse aber – wie die Bahn – wichtige Radrouten zwischen Osten und Westen. Das Bauen von Stegen und Unterführungen hilft.
Die beschlossene Fahrradstraße in Pfersee und ein erster Radsteg über den Lech stehen am Anfang eines Fahrradnetzes abseits der großen Autostraßen, ihrer Gefahr, ihres Drecks, ihres Lärms. Wir wollen möglichst ohne Ampeln flott vorankommen. Augsburg ist so zu werten wie der Eingriff für eine Skischaukel am Riedberger Horn. Damit würde ein Naturschutzgebiet in seiner Mitte durchschnitten und durch Pendlerverkehr belastet. Seit 1950 hat das Schutzgebiet durch Nutzungsänderung und weitere Ursachen bereits ein Drittel seiner Tagfalterfauna verloren; von circa 75 Arten sind heute noch etwa 50 nachweisbar. Es sind daher eher weitere Schutzmaßnahmen vordringlich als eine Nutzungsausweitung. Für besondere Pendlerwege ist ein Naturschutzund Wasserschutzgebiet nicht gedacht, es sei denn, man will den Artenschwund noch beschleunigen. Eine Zugänglichkeit von der Ostseite würde die Probleme (z. B. illegales Ausgraben von geschützten Pflanzen; zukünftige stärkere Nutzung durch steigende Einwohnerzahlen in Städten und im Umland) weiter verschärfen.
Augsburg