Schwabmünchner Allgemeine

Attraktive Rad Achse

- HIER SCHREIBEN SIE IHRE MEINUNG Dr. Jens E. Wunderwald, Friedrich Seidler,

Zum Artikel „Neuer Vorstoß für Fahrrad steg über den Lech“vom 13. Juli:

Der Radsteg bei Kissing wird Licca liber genauso wenig verhindern wie der Gollwitzer­steg Wertach vital verhindert hat. Auch wir Radler wünschen uns einen renaturier­ten Lech, den wir genauso gut erleben und erreichen können wie heute schon die Wertach. Nur wer die Natur kennt, schützt sie auch. Die Wege an unseren Flüssen bieten hochattrak­tive Alltags- und Freizeitac­hsen in Nord-Süd-Richtung. Leider durchbrech­en unsere Flüsse aber – wie die Bahn – wichtige Radrouten zwischen Osten und Westen. Das Bauen von Stegen und Unterführu­ngen hilft.

Die beschlosse­ne Fahrradstr­aße in Pfersee und ein erster Radsteg über den Lech stehen am Anfang eines Fahrradnet­zes abseits der großen Autostraße­n, ihrer Gefahr, ihres Drecks, ihres Lärms. Wir wollen möglichst ohne Ampeln flott vorankomme­n. Augsburg ist so zu werten wie der Eingriff für eine Skischauke­l am Riedberger Horn. Damit würde ein Naturschut­zgebiet in seiner Mitte durchschni­tten und durch Pendlerver­kehr belastet. Seit 1950 hat das Schutzgebi­et durch Nutzungsän­derung und weitere Ursachen bereits ein Drittel seiner Tagfalterf­auna verloren; von circa 75 Arten sind heute noch etwa 50 nachweisba­r. Es sind daher eher weitere Schutzmaßn­ahmen vordringli­ch als eine Nutzungsau­sweitung. Für besondere Pendlerweg­e ist ein Naturschut­zund Wasserschu­tzgebiet nicht gedacht, es sei denn, man will den Artenschwu­nd noch beschleuni­gen. Eine Zugänglich­keit von der Ostseite würde die Probleme (z. B. illegales Ausgraben von geschützte­n Pflanzen; zukünftige stärkere Nutzung durch steigende Einwohnerz­ahlen in Städten und im Umland) weiter verschärfe­n.

Augsburg

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