Schwabmünchner Allgemeine

„Hässliche Hütte“bei St. Ulrich kann jetzt weg

Die Stadt ist sogar zu einem Grundstück­sgeschäft bereit. Nur das Mülltonnen­häuschen stört

- VON HERMANN SCHMID Königsbrun­n

Seit fast zwei Jahren zieht eine Bruchbude nördlich der Ulrichskir­che die Blicke von Autofahrer­n und Passanten an. Der jämmerlich­e Rest eines Wohnhauses bietet durch fehlende Wände Einblicke in frühere Wohnräume und wirkt bei jedem Sturm noch desolater. Nun sind seine Tage gezählt.

Im Bauausschu­ss gab es grünes Licht für das Verhandlun­gsergebnis der Bauverwalt­ung mit dem Investor. Ein Bauunterne­hmer aus Augsburg-Göggingen plant seit gut zwei Jahren, an dem markanten Platz beim Kreisverke­hr Nord eine große Wohnanlage zu errichten, und will dabei das etwa 2300 Quadratmet­er große Grundstück möglichst optimal ausnutzen.

Bereits drei Mal präsentier­te das Unternehme­n Entwürfe im Bauausschu­ss, die allerdings keine Zustimmung der Stadträte fanden (wir berichtete­n). Zum Teil waren die geplanten Baukörper zu wuchtig, zum Teil überschrit­ten sie die gesetzlich vorgegeben­en Abstandsfl­ächen.

Besonders heikel war die Situation an der Frühlingss­traße, wo Stellplätz­e und an der Nordosteck­e des geplanten Neubaus die Abfahrt in die Tiefgarage vorgesehen sind. Hier fehlte bislang der Platz für sicheres Ein- und Ausfahren in die schmale Straße.

Jetzt konnte Werner Lohmann, der Leiter des technische­n Bauamtes, im Ausschuss eine Lösung präsentier­en, die dort für Autofahrer und Passanten wesentlich mehr Platz lässt: Wenn die Stadt einen Streifen von 2,70 Meter von der angrenzend­en Grünfläche am Kreisverke­hr abtritt, dann kann der Bauunterne­hmer das gesamte Gebäude um zwei Meter nach Süden verschiebe­n. Und dann könnte auch die Frühlingss­traße um zwei Meter erweitert werden. So bliebe sogar noch Platz für einen Gehweg zwischen Straße und Neubau.

Darin sahen die Vertreter aller Fraktionen eine wesentlich­e Verbesseru­ng der Planung. „Der Abstand nach Osten ist jetzt auch okay“, ergänzte Alexander Leupolz (CSU). „Wir sind auf der Zielgerade­n“, bemerkte Helmut Schuler (Freie Wähler) sichtlich erleichter­t. Er schlug vor, die Stadt solle gleich die bestehende Hecke nördlich der Grünfläche als neue Grenze wählen und die Ecke dahinter an den Investor verkaufen.

Auch Florian Kubsch (SPD) war bereit, städtische­n Grund abzugeben, „wenn wir das Ding vorwärtsbr­ingen und die hässliche Hütte wegkommt“. Doris Lurz (Grüne) regte an, noch darauf zu drängen, dass die Seitenwand des vorgesehen­en Mülltonnen­häuschens an der Westfassad­e zur Bürgermeis­terWohlfar­th-Straße hin begrünt wird. Für Ludwig Fröhlich (Freie Wähler) war das zu wenig. Er sah es an diesem prominente­n Platz völlig falsch platziert. Dem stimmten dann auch die anderen Stadträte zu.

Mit diesen Vorgaben wird nun Werner Lohmann erneut mit dem Investor verhandeln – und bei einer Einigung einen vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan für das Projekt ausarbeite­n lassen. Dann ziehen vielleicht bald Baukräne die Blicke der Passanten auf sich.

 ?? Foto: Melanie Meindel ?? Diese Bruchbude nördlich der Königs brunner Ulrichskir­che soll bald abgeris sen werden.
Foto: Melanie Meindel Diese Bruchbude nördlich der Königs brunner Ulrichskir­che soll bald abgeris sen werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany