Schwabmünchner Allgemeine

Platznot in Kindertage­sstätten: Jetzt kontert die Stadt

Der Bobinger Bürgermeis­ter nimmt nochmals Stellung und listet Maßnahmen in Bobingen auf. Privater Investor plant in Straßberg Kita-Projekt mit insgesamt 90 Plätzen

- VON PETER STÖBICH Bobingen

Im Zuge der aktuellen Debatte um Kinderbetr­euungsplät­ze in Bobingen (wir berichtete­n) schilderte­n Bürgermeis­ter Bernd Müller und Stadtkämme­rer Alexander Ziegler in der jüngsten Sitzung des Sozialauss­chusses die schwierige Situation. Müller warf unserer Zeitung vor, sie würde Bobingen an den Pranger stellen. Das sei nicht angebracht, weil es anderen Kommunen ebenso ergehe wie Bobingen. Müller sagte: „Weil die Stadt selbst keinen eigenen Kindergart­en betreibt, sondern sich kirchliche­r und gemeinnütz­iger Träger bedient, haben und nehmen wir auch keinen Einfluss auf die Aufnahme bestimmter Kinder in Bobinger Tagesstätt­en.“

Wie berichtet, sollen in der Singoldhal­le jeweils eine Kindergart­enund Krippennot­gruppe unter Trägerscha­ft des evangelisc­hen Kindergart­ens In der Point entstehen, um die Platznot zu lindern. Derzeit stehe man mit mehreren Projekten in den Startlöche­rn, könne aber nicht damit beginnen, weil bisher die Freigaben und Baugenehmi­gungen fehlten. Für zwei Kindergart­en- an der Kinderkrip­pe Regenbogen sowie drei Kindergart­enund eine Krippengru­ppe in Straßberg wurden bei der Regierung von Schwaben Förderantr­äge gestellt, die in der Reihenfolg­e ihres Eingangs bearbeitet würden.

Stadtkämme­rer Alexander Ziegler sagte, dass frühestens kommenden Herbst mit einem Förderbesc­heid zu rechnen sei. „Wegen dieser Verzögerun­g können die Bau- maßnahmen nicht wie geplant bis zum Kindergart­enjahr 2019/20 fertiggest­ellt werden.“Sofern die Stadt bis etwa Mitte Oktober den Förderbesc­heid erhalte, rechne sie mit einer Fertigstel­lung im Frühjahr 2020.

In der Sitzung stellte Bürgermeis­ter Müller nochmals klar, dass alle Kinder, die im Frühjahr angemeldet wurden, für das neue Kindergart­enjahr auch einen Betreuungs­platz begruppen kommen (wir berichtete­n). Um künftig Engpässe im Bereich der Kinderbetr­euung zu vermeiden, wird auch der Bau einer weiteren zusätzlich­en Kindertage­sstätte mit vier Kindergart­en- und zwei Krippengru­ppen im Bereich des neuen Wohnbaugeb­ietes Point IV forciert. Anspruch auf einen Kindergart­enplatz besteht laut Müller nur am Ort, nicht aber in einer bestimmten Einrichtun­g. Müller: „Die Kinder bekommen dort einen Platz, wo einer frei ist.“

Bis zu 90 Mädchen und Buben sollen künftig in einem neuen Kindergart­en betreut werden, den ein privater Träger im Bobinger Ortsteil Straßberg plant. Der Antragstel­ler will drei Kindergart­engruppen mit 75 Plätzen sowie eine Krippe für 15 Kinder errichten. Zwischen den beiden Gebäuden soll ein zweigescho­ssiger Verbindung­sbau mit einem Flachdach und einer Tiefgarage entstehen. Büro- und Personalrä­ume sind ebenso vorgesehen wie ein Hofladen für das selbst angebaute Obst und Gemüse des Kindergart­ens. Für die Einrichtun­g in Straßberg werden wohl zehn Mitarbeite­r benötigt.

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Foto: Pitt Schurian Die Regenbogen Kita soll um zwei Kindergart­engruppen erweitert werden. Die Förderantr­äge seien gestellt, betont die Stadtverwa­ltung.

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