Platznot in Kindertagesstätten: Jetzt kontert die Stadt
Der Bobinger Bürgermeister nimmt nochmals Stellung und listet Maßnahmen in Bobingen auf. Privater Investor plant in Straßberg Kita-Projekt mit insgesamt 90 Plätzen
Im Zuge der aktuellen Debatte um Kinderbetreuungsplätze in Bobingen (wir berichteten) schilderten Bürgermeister Bernd Müller und Stadtkämmerer Alexander Ziegler in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses die schwierige Situation. Müller warf unserer Zeitung vor, sie würde Bobingen an den Pranger stellen. Das sei nicht angebracht, weil es anderen Kommunen ebenso ergehe wie Bobingen. Müller sagte: „Weil die Stadt selbst keinen eigenen Kindergarten betreibt, sondern sich kirchlicher und gemeinnütziger Träger bedient, haben und nehmen wir auch keinen Einfluss auf die Aufnahme bestimmter Kinder in Bobinger Tagesstätten.“
Wie berichtet, sollen in der Singoldhalle jeweils eine Kindergartenund Krippennotgruppe unter Trägerschaft des evangelischen Kindergartens In der Point entstehen, um die Platznot zu lindern. Derzeit stehe man mit mehreren Projekten in den Startlöchern, könne aber nicht damit beginnen, weil bisher die Freigaben und Baugenehmigungen fehlten. Für zwei Kindergarten- an der Kinderkrippe Regenbogen sowie drei Kindergartenund eine Krippengruppe in Straßberg wurden bei der Regierung von Schwaben Förderanträge gestellt, die in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet würden.
Stadtkämmerer Alexander Ziegler sagte, dass frühestens kommenden Herbst mit einem Förderbescheid zu rechnen sei. „Wegen dieser Verzögerung können die Bau- maßnahmen nicht wie geplant bis zum Kindergartenjahr 2019/20 fertiggestellt werden.“Sofern die Stadt bis etwa Mitte Oktober den Förderbescheid erhalte, rechne sie mit einer Fertigstellung im Frühjahr 2020.
In der Sitzung stellte Bürgermeister Müller nochmals klar, dass alle Kinder, die im Frühjahr angemeldet wurden, für das neue Kindergartenjahr auch einen Betreuungsplatz begruppen kommen (wir berichteten). Um künftig Engpässe im Bereich der Kinderbetreuung zu vermeiden, wird auch der Bau einer weiteren zusätzlichen Kindertagesstätte mit vier Kindergarten- und zwei Krippengruppen im Bereich des neuen Wohnbaugebietes Point IV forciert. Anspruch auf einen Kindergartenplatz besteht laut Müller nur am Ort, nicht aber in einer bestimmten Einrichtung. Müller: „Die Kinder bekommen dort einen Platz, wo einer frei ist.“
Bis zu 90 Mädchen und Buben sollen künftig in einem neuen Kindergarten betreut werden, den ein privater Träger im Bobinger Ortsteil Straßberg plant. Der Antragsteller will drei Kindergartengruppen mit 75 Plätzen sowie eine Krippe für 15 Kinder errichten. Zwischen den beiden Gebäuden soll ein zweigeschossiger Verbindungsbau mit einem Flachdach und einer Tiefgarage entstehen. Büro- und Personalräume sind ebenso vorgesehen wie ein Hofladen für das selbst angebaute Obst und Gemüse des Kindergartens. Für die Einrichtung in Straßberg werden wohl zehn Mitarbeiter benötigt.