Kann die Stiftung die Sanierung stemmen?
Die alten Jesuitengebäude herzurichten, dürfte rund sieben Millionen Euro kosten, drei Millionen mehr als bisher angenommen. Dort sollen Wohnungen und Büros entstehen sowie Vhs, Museum und Tafel einziehen
Deutlich teurer als bislang angenommen dürfte die Sanierung des ehemaligen Heilig-GeistSpitals kommen. Das ist bei der Präsentation des Vorhabens in der jüngsten Sitzung des Stadtrats deutlich geworden. Das planende Ingenieurbüro Degle.Degle aus Königsbrunn geht von einem Kostenaufwand von mehr als sieben Millionen Euro aus. Christian Hettmer (CSU) stellte daraufhin fest: „Das kommt drei Millionen Euro teurer als ursprünglich angenommen.“Und da stelle sich die Frage: „Ist die HeiligGeist-Spital-Stiftung in der Lage die Kosten aus eigener Kraft zu stemmen?“ Stefan Meiser (ÖDP) warnte davor, der Stiftung „einen Riesenklotz ans Bein zu binden“und mahnte an, sich über die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens Gedanken zu machen. Trotz der Kostensteigerungen sprach sich der Stadtrat mit 22:2 Stimmen dafür aus, das von den Architekten präsentierte Sanierungskonzept weiterzuverfolgen.
Zunächst wurde dem Gremium erläutert, welche Anstrengungen notwendig sind, um den Bauzustand zu sichern. Die historischen Gebäude kämpfen an vielen Stellen mit Feuchtigkeit, Böden, Türen und Fenster müssen erneuert oder restauriert werden, zu tun gibt es auch an den Installationen und am Brandschutz. Bauwerk und technische Anlagen machen mit 3,6 und 1,3 Millionen Euro die höchsten Kostenanteile aus, gefolgt von den Nebenkosten etwa für Architektenund Ingenieurhonorare in Höhe von 1,2 Millionen Euro.
Der künftige Nutzungsmix des ehemaligen Spitals könnte sich so gestalten: ● Ostflügel Räume für die Volkshochschule (Parterre) und das Museum (erster Stock).
● Nordflügel Räume für die Tafel (Parterre) und Büros (erster Stock). ● Westflügel Um den Rosenhof he- sind Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 580 Quadratmetern vorgesehen, die meisten um die 45 Quadratmeter groß, ansonsten 26 bis 84 Quadratmetern Wohnfläche.
Oberbürgermeister Mathias Neu- ner (CSU) versicherte, die Wohnungen sollen zu einem Mietzins „an der unteren Grenze des Marktpreises“vermietet werden. Verzichtet wurde auf die Einrichtung von Wohnungen im Dachgeschoss. Gerum schätzte 490 000 Euro Kosten für zwei Einheiten, das hielt nicht nur Reinhard Skobrinsky (BAL) für unwirtschaftlich.
Zur von Christian Hettmer gestellten Frage, wie denn das auf rund sieben Millionen Euro geschätzte Vorhaben von der HeiligGeist-Spital-Stiftung finanziell gestemmt werden soll, nahm Kämmerer Peter Jung Stellung: Zum einen werde man einen Zuschuss bekommen. Wie hoch dieser sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Daneben verfüge die Stiftung über rund zwei Millionen Euro liquide Mittel, und der noch verbleibende Betrag werde durch Kredite finanziert.
Wenn mit Stiftungskapital gearbeitet werde, verlangte Stefan Meiser, dann müsse auch die Wirtschaftlichkeit sichergestellt werden, denn es sei nicht Aufgabe der Stiftung, städtische Aufgaben zu finanzieren. Kämmerer und Oberbürgermeister versicherten daraufhin, dass die Wohnungsmieten nur einen Teil der künftigen Einnahmen darstellen werden. „Die Wohnnutzung ist nur ein Aspekt, es ist auch beabsichtigt, die Flächen weitgehend an die Stadt zu vermieten“, betonte Jung. Neuner ergänzte, zum Zweck der Heilig-Geist-Spital-Stiftung gehöre auch, das Stiftungsvermögen zu erhalten, und das schließe wiederum auch die Sicherung ihrer Gebäude ein. Nicht weiterverfolgt werden soll die Überlegung von Petra Ruffing (CSU), eine Küche für ein Museumscafé oder für Veranstaltungen im Prälatengang einzurichten. „Das kostet viel Geld und wird selten genutzt“, winkte Peter Huber vom Bauamt ab. Bei Bedarf könne auf ein Catering zurückgegriffen werden, schlug er vor.
Doris Baumgartl (UBV) wollte auch noch mal geklärt haben, ob der Hospiz- und Palliativverein Interesse an Räumen im ehemaligen Spital habe. Einen solchen Bedarf sah der Oberbürgermeister momentan nicht: „Die sind ganz glücklich mit ihren neuen Räumen.“
Ins Dachgeschoss kommen keine Wohnungen rein