Schwabmünchner Allgemeine

Endlich wieder im Blickpunkt

Julian Schieber hat sein erstes Tor für den FCA erzielt. Doch er ist noch auf der Suche

- VON ROBERT GÖTZ

Lang hatte Julian Schieber auf diesen Moment warten müssen. Es lief die 38. Minute im zweiten Testspiel des FC Augsburg gegen die Würzburger Kickers, als der Neuzugang von Hertha BSC eine Freistoß-Flanke von Philipp Max wuchtig per Kopf zur 1:0-Führung verwandelt­e. Das letzte Mal hatte Schieber für die Berliner am 29. Januar 2017 bei der 1:2-Auswärtsni­ederlage beim SC Freiburg getroffen.

Fast genau eineinhalb Jahre später war es wieder so weit. Dass der FCA am Ende mit 2:0 gewann, war für Schieber nicht so wichtig. Auch seine Torpremier­e nicht. „Meine Anforderun­g an mich ist es, Tore zu erzielen“, sagt der Schwabe, der aus Backnang vor den Toren Stuttgart stammt. Für den 29-Jährigen ist der FCA ein Neuanfang. Ein Knorpelsch­aden im linken Knie hatte Schieber bei der Hertha 2015 fast ein Jahr lang außer Gefecht gesetzt. 2017 riss das Kreuzband noch einmal, wieder fiel er knapp ein Jahr aus. Sein Vertrag in Berlin wurde nicht verlängert. Der FCA griff zu und band Schieber bis 2021.

Nach knapp drei Wochen sind alle Parteien sehr zufrieden. „Ich bin von Haus aus ein umgänglich­er Mensch und habe mich auch bei den anderen Teams nicht schwergeta­n, aber hier ist es wirklich super. Alles ist ein bisschen kleiner, aber sehr offen. Ich freue mich auf die kommende Saison.“Ein Haus hat er für Freundin Stephanie und die Kinder Mary Lou, 2, und den dreijährig­en James in Stadtberge­n schon gefunden. Jetzt sucht er noch einen Kindergart­enplatz.

Auch sein Knie spielt mit. Schieber hat aus der Vergangenh­eit gelernt. „Ich muss täglich reinhorche­n, täglich dafür arbeiten. Die Pflege vor und nach dem Spiel gehört jetzt zu meinem Alltag. Jedes einzelne Puzzleteil trägt dazu bei, dass mein Knie funktionie­rt.“

Darauf achtet auch Trainer Manuel Baum. Jeweils 45 Minuten kam Schieber in den ersten beiden Testspiele­n zum Einsatz. Einmal als Mittelstür­mer und einmal als Zehner im Mittelfeld. „Ich fühle mich auf beiden Positionen wohl, aber die Zehn ist für mich noch ungewohnt. Da fehlt mir das Gespür noch ein wenig. Daran müssen wir noch arbeiten“, sagt der gelernte Mittelstür­mer.

Der Rolle des offensiven Spielmache­rs hinter der Spitze kann er aber durchaus Positives abgewinnen: „Da habe ich mehr Ballaktion­en, ist man noch mehr im Zentrum aktiv. Da kann man auch mal einen Ball durchsteck­en. Im Training hatte ich schon ein sehr gutes Gefühl.“

Gegen Würzburg lief es zwar noch nicht optimal, es fehlte noch die Abstimmung, für Trainer Manuel Baum ist die Vielseitig­keit von Schieber aber ganz wichtig. „Er hat keine Position, wo man sagt, da ist er am allerstärk­sten. Die Zehn ist gut, die Neun ist gut. Außen haben wir ihn noch nicht probiert. Aber auch dort werden wir ihn noch testen.“Nach dem Caiuby-Desaster will Baum Alternativ­en für den Brasiliane­r in der Hinterhand haben.

Im Test gegen den englischen Zweitligis­ten FC Middlesbro­ugh wird Schieber am heutigen Mittwoch (18.30 Uhr) in Bad Wörishofen aber wohl geschont. Er wird eher am Donnerstag gegen den Landesligi­sten Olching spielen, um die Belastung nicht zu hoch zu dosieren.

Der FC Middlesbro­ugh hat eine bewegte Vergangenh­eit hinter sich. So spielte der jetzige englische Nationaltr­ainer Gareth Southgate dort und trainierte den Verein aus der 100000-Einwohner-Stadt im Nordosten Englands auch. „Boro“war Gründungsm­itglieder der Premiere League. Die Engländer absolviere­n derzeit ein Trainingsl­ager in Bad Wörishofen. Dort gewannen sie am Samstag gegen den Zweitligis­ten SV Sandhausen mit 1:0.

Die Spiele gegen Middlesbro­ugh und Ol ching kann man live auf der FCA Face book Seite oder über den Youtube Kanal des Vereines sehen.

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Foto: Ulrich Wagner Beim Test gegen Würzburg richteten die Fotografen ihre Objektive nicht nur wegen des neuen FCA Trikots auf Julian Schieber.

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