Der Neubau steht
Zwischen Spatenstich und Einweihungsfeier liegen 3000 Arbeitsstunden. Das wird mit einem Fest in Langerringen gefeiert. Es wartet eine Überraschung auf die Gäste
Mehr als fünf Jahre ist es her, dass die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Langerringen dem Gemeinderat einen Antrag auf Neubau eines Feuerwehrhauses vorlegte. Vier Jahre später erfolgte der offizielle Spatenstich und jetzt kann am 22. Juli endlich die offizielle Einweihungsfeier stattfinden. Dazwischen liegen rund 3000 Arbeitsstunden der Feuerwehrangehörigen und Kosten in Millionenhöhe.
Bei einem solchen Projekt reden naturgemäß zahlreiche öffentliche Stellen mit, geht es doch um öffentliche Sicherheit, aber auch um Zuschüsse, einzuhaltende Auflagen, zukunftssichere Planung und vor allem darum, trotz der baulichen Einschränkungen den Auftrag des öffentlichen Brandschutzes uneingeschränkt aufrechtzuerhalten – kurzum das Wünschenswerte machbar werden zu lassen. Die Folge waren zahlreiche Abstimmungsgespräche zwischen der Gemeinde Langerringen, der Regierung von Schwaben und dem Kreisbrandrat sowie der Feuerwehrführung um Vorstand Karl Reute und den Kommandanten Thomas Vogt, der als Nachfolger von Erich Lieb jun. seit 2006 im Amt ist. Als im März 2016 der Bagger anrückte, wurde mit dem Abriss des Nachbargebäudes der Beginn der Langerringer Feuerwehr-Neuzeit auch tatsächlich sichtbar. Beim Spatenstich am 24. April 2017 waren dann schon deutliche Konturen des Vorhabens zu erkennen: Im Herbst 2016 fielen Teile des alten Schlauchturmes und der Garagen der Baggerschaufel zum Opfer. Da das neue Gebäude in eine Hanglage integriert werden sollte, musste erst einmal der Hang gegen Abrutschen gesichert werden. Natürlich war auch nicht jeder mit dem Neubau so ganz glücklich, schränkt er doch die direkte Verkehrsanbindung zwischen der Hauptstraße und der östlich davon gelegenen Viktor-von-ScheffelStraße über die Spenglergasse ein. Das Nadelöhr hinter dem Gebäude lässt keinen Autoverkehr zu.
Zwischen Dezember 2016 und Januar 2017 wuchs dann die neue Schlauchpflege im Rohbau sichtbar in die Höhe. Um die Arbeiten sinnvoll fortführen zu können und gleichzeitig keine Abstriche bei der Einsatzbereitschaft hinnehmen zu müssen, zog die Feuerwehr Langer-
ringen zwei Tage nach dem offiziellen Spatenstichtermin im April 2017 kurzerhand als quasi Untermieter in eine Maschinenhalle der örtlichen Firma Ringler ein. 14 Monate später waren die Arbeiten so weit abgeschlossen, dass vor wenigen Wochen der Rückumzug in das neue Gebäude erfolgen konnte. Bei 1,8 Millionen Euro geplanter Baukosten einschließlich der Einrichtungen entspricht das neue Feuerwehrhaus den heutigen und zukünftigen – machbaren – Ansprüchen eines leistungsfähigen Brandschutzes. Bei den Kosten für die Stellplätze und der Schlaupflegeanlage beteiligt sich der Staat über Zuschüsse mit insgesamt knapp 200 000 Euro.
Neben Platz für rund 80 Feuerwehrleute besitzt die Halle vier Stellplätze für Einsatzfahrzeuge, eine moderne Schlauchpflegeeinrichtung und zahlreiche Funktionsräume. Auch die Feuerwehrjugend kommt nicht zu kurz; sie bekommt einen eigenen Raum. Wer in diesen
Tagen an dem Gebäude vorbeikommt, wird feststellen, dass momentan der Feinschliff erfolgt, nicht zuletzt für das Einweihungsfest am Sonntag, 22. Juli. Angesagt hat sich neben Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister auch der Augsburger Landrat Martin Sailer.
In den vergangenen Tagen gab es in der Region im Rahmen des JECRA-Projektes einige Spendenkonzerte des Jugendensembles Musikverein Langerringen und Gran Cassa, der Percussiongruppe der Singund Musikschule Langerringen. Dabei kündigten sie ein geheimnisvolles Überraschungskonzert in der Region an. Jetzt ist das Geheimnis offiziell gelüftet, denn das hörensund sehenswerte Konzert zugunsten des neuen Haunerschen Kinderspitals findet im Rahmen der Einweihungsveranstaltung am 22. Juli statt. Um den Bürgern möglichst viel Einblick in das neue Gebäude und die Welt der Feuerwehr zu geben, haben sich die Langerringer
Floriansjünger ein umfangreiches Programm einfallen lassen (siehe Infokasten). Bereits einen Tag zuvor, am Samstag, 21. Juli, findet die Eröffnungsfeier für alle Helfer, aktiven Mitglieder, Spender und Baufirmen statt. Auch hier unterstützt der Musikverein Langerringen, diesmal mit seinem beliebten Dampfnudelgebläse. Aber gemäß dem Motto „Dienst ist Dienst, Schnaps ist Schnaps“wird auch ernsthaft gearbeitet: Bereits am Freitag vor den Einweihungsfeiern absolvieren die Feuerwehrleute ihre anstehende Inspektionsübung.
OWährend der Einweihung am Sonntag ist die Hauptstraße von 9 bis 18 Uhr von der Abzweigung Kreisstra ße A 18 Schwabmühlhauser Straße im Süden bis zur Abzweigung Viktor von Scheffel Straße im Norden gesperrt. Die Umleitung über die Viktor von Schef fel Straße, Schwabmühlhauser Straße zur St2035 in beide Richtungen und ist ausgeschildert.