Desinteressierte Bürger sind auch verantwortlich
Zum Leserbrief „Bürgernahe Politik sieht anders aus“von Dienstag, 10. Juli, er reichte uns folgende Zuschrift:
„Über sechzig Jugendliche waren in der betreffenden Stadtratsitzung anwesend, als es um die Renovierung beziehungsweise einen Neubau ihres Jugendzentrums ging. Als im Stadtrat über den aktuellen Planungsstand bei der Restaurierung des Alten Rathauses berichtet wurde, war ein Besucher anwesend. Sodass der Verdacht entstehen könnte, dass es nicht nur am wiehernden Amtsschimmel liegt, welcher die Neugestaltung unseres Alten Rathauses so in die Länge zieht, sondern auch an uns desinteressierten Bürgern. Die wir uns zwar über das behördliche Geziehe lustig machen und darüber zu Recht unsere Köpfe schütteln, aber nicht bereit sind, zu zeigen, dass wir das Alte Rathaus nicht länger als Schandfleck in unserem Schwabmünchen wollen. Ein Ziel, das wir nur über Verwaltungsnähe erreichen können. Durch Druck, dass die zuständigen Verwaltungsstellen personell und fachlich so besetzt werden, dass sie auch schwierige und komplizierte Genehmigungsvorgänge zeitnah erledigen können. Und durch die Einsicht, dass es nicht sein kann, dass wir Bürger uns auf öffentlichen und privaten Events, womöglich mit einem Feuerwerk um Mitternacht, lärmend jederzeit vergnügen wollen, andererseits aber bereit sind, zu klagen, wenn unser Nachbar für uns um ein Dezibel zu laut ist, oder in unserem Luitpoldpark ein Wasserrad plätschert. Dann könnten auch Behörden bürgernäher entscheiden.“ Schwabmünchen