Lechfeld Ranger suchen Flugzeugwrack
Wie der Soldaten- und Veteranenverein den Nachwuchs in Graben bei einem Zeltlager fordert
Normalerweise geht es recht ruhig zu am Gräbinger Baggersee. Aber einmal im Jahr ist alles ganz anders, dann wird es wuselig rund um das malerische Gewässer. So wie unlängst, als etwa 100 Kinder und Jugendliche rund um den See unterwegs waren. Dabei suchten sie nicht den besten Liegeplatz, vielmehr ging es darum, ein abgestürztes Flugzeug zu finden, dieses zu löschen, nebenher noch den Piloten zu bergen und noch einige andere spannende Aufgaben zu lösen.
Zwar gab es in Wirklichkeit kein brennendes Flugzeugwrack am Gräbinger See und auch der Pilot entpuppte sich nur als Puppe. Verantwortlich für den Auftrieb rund um den See ist die Veteranen-, Soldaten- und ReservistenVereinigung Graben. Diese veranstaltet seit in paar Jahren den „Lechfeld-Ranger“, ein Zeltlager für den Nachwuchs mit einem groß aufgezogenen Geländespiel. Norman Adler leitet diese Aktion. „Wir wollten mehr machen als das, was ein solcher Verein sonst tut. Da wir viele junge Familien haben, war die Idee da, auch für diese was zu machen“, so Adler. Seither treffen sich Mitglieder und Freunde einmal im Jahr zum „Lechfeld-Ranger“. Am Grabener Kulturzentrum werden dann die Zelte aufgeschlagen und ein großes Camp errichtet. Sind alle da, werden die Kinder in Teams gelost. Danach gilt es für die Teams, sich eine eigene Fahne zu gestalten. Im Anschluss geht es los in Richtung See. Dort findet die Ranger-Ausbildung statt.
Im Prinzip ist dies eine große und aufwendige Schnitzeljagd. „Und ein wenig mehr“, wie Norman Adler erklärt. Rund um den See warten verschiedene Aufgaben für den Nachwuchs. Mehr als zehn Stationen sind zu finden und zu bewältigen. „Dabei helfen uns viele Vereine, ohne die das nicht möglich wäre“, zeigt sich Adler dankbar. So wartet die Feuerwehr an der „Absturzstelle“, um den NachwuchsRangern die nötigen Gerätschaften zum Löschen bereitzustellen. Mit Absicherung der Schwabmünchner Wasserwacht geht es mit dem Paddelboot auf den See. Zwei Stationen haben es den Kids besonders angetan. Beim eigens eingerichteten „Biergarten“sollen sie Stockbrot grillen, ein paar Meter weiter hat Michael Grube einen Hindernisparcours aufgebaut. Da wird es richtig sportlich. Krabbeln, klettern, hüpfen und springen ist dort angesagt, alles toll mit Netzen und Strohballen aufgebaut. „Michael lässt sich da immer wieder was Tolles einfallen“, lobt Adler. Haben die Kids ihre Aufgaben gemeistert, gibt es für alle eine Urkunde: „In dem Sinne gibt es nur Sieger, keine Verlierer.“
Abends geht es dann vor dem Kulturzentrum im „Camp“gemütlich weiter. Es wird gemeinsam gegrillt und gefeiert. Die Aktion ist inzwischen so beliebt, dass innerhalb kürzester Zeit die Plätze vergeben sind. Scheinbar ist es den Kindern wichtig, sich „Lechfeld-Ranger“nennen zu können. Ein Titel, den die Kinder nur in der Natur und nicht vor der Spielkonsole bekommen können. Das macht ihn wohl so wertvoll.