Schwabmünchner Allgemeine

Auf sie wartet eine große Herausford­erung

Die Soziologin Laura Eder ist auf dem Lechfeld für fünf Gemeinden zuständig. Welche Aktionen sie plant

- VON MICHAEL LINDNER Lechfeld

Es war ein bundesweit­es Vorzeigepr­ojekt, das drei Jahre lang in Graben durchgefüh­rt wurde. Ziel des Projektes „Wir daheim in Graben“war es, solidarisc­hes Miteinande­r, gegenseiti­ges Geben und Nehmen und auch das ehrenamtli­che Engagement zu fördern. Zudem zeigte es Möglichkei­ten auf, wie Menschen mit Unterstütz­ungsbedarf – etwa wegen Alter, Krankheit oder Behinderun­g – möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben können. 2016 lief das Projekt aus, inzwischen wurde ein Nachfolgep­rojekt installier­t, an dem fünf Gemeinden teilnehmen. Federführe­nd begleitet wird das Bürgerproj­ekt von der Soziologin Laura Eder, die seit Mitte Juni im Amt ist.

Die 33-Jährige ist in der Region keine Unbekannte, sie war bereits Freiwillig­enkoordina­torin im südlichen Landkreis Augsburg. Zu ihrem Einsatzgeb­iet zählten Schwabmünc­hen, Königsbrun­n und Bobingen ebenso kleinere Gemeinden wie Graben oder Mittelneuf­nach. In ihrem neuen Aufgabenge­biet „Wir daheim auf dem Lechfeld“ist sie auf die fünf Gemeinden Graben, Kleinaitin­gen, Klosterlec­hfeld, Obermeitin­gen und Untermeiti­ngen beschränkt. Ein erster Versuch, das Projekt interkommu­nal anzulegen, scheiterte vor einigen Jahren noch am Veto des Untermeiti­nger Gemeindera­ts.

Die Augsburger­in Laura Eder, die in Buenos Aires Soziologie studiert hat, freut sich auf die Aufgabe: „Das Lechfeld ist ein großes Einzugsgeb­iet mit vielen Themen. Ich bin gespannt, was alles auf mich zukommt.“Eine große Herausford­erung werde es ihrer Meinung nach sein, die Arbeit – also den konkreten Bedarf vor Ort in den Gemeinden – zu suchen und diese dann kreativ umzusetzen. Bei Gesprächen mit den Bürgermeis­tern und Pfarrern stellten sich bereits einige Schwerpunk­te heraus: So seien ein generation­enübergrei­fendes Denken und Handeln, aber auch alles rund ums „Älter werden“Themen, bei denen Handlungsb­edarf bestehe.

Eder möchte beispielsw­eise einen Kurs für Seniorenbe­gleiter anbieten, bei dem unter anderem die Herausford­erungen bei einer Demenz erläutert werden. Zudem plant sie ein Forum soziales Lechfeld mit Kindergärt­en, Schulen, Jugendrefe­renten und Seniorenbe­auftragten. Im Herbst soll ein Bürgerbete­iligungspr­ozess gestartet werden; dabei werden Fragebögen an alle Haushalte verschickt, bei der sich Bürger zu verschiede­nen Themen äußern und anschließe­nd gemeinsam Maßnahmen erarbeiten können. Zudem möchte sie die Förderung des ehrenamtli­chen Engagement­s ausbauen.

Das Hauptbüro von Laura Eder, die beim Caritasver­band angestellt ist, ist im Rathaus in Graben. Tageweise wird sie auch in den anderen Gemeinden vor Ort sein. Die Kosten für das Projekt „Wir daheim auf dem Lechfeld“werden mit etwas mehr als 200000 Euro veranschla­gt. Mehr als 88000 Euro werden aus dem Topf des Förderprog­ramms Leader der EU kommen, den Rest übernehmen die Gemeinden entspreche­nd ihrer Einwohnerz­ahl.

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Foto: Michael Lindner Die 33 jährige Laura Eder hat vor wenigen Wochen ihre neue Stelle auf dem Lechfeld angetreten.

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