Auf sie wartet eine große Herausforderung
Die Soziologin Laura Eder ist auf dem Lechfeld für fünf Gemeinden zuständig. Welche Aktionen sie plant
Es war ein bundesweites Vorzeigeprojekt, das drei Jahre lang in Graben durchgeführt wurde. Ziel des Projektes „Wir daheim in Graben“war es, solidarisches Miteinander, gegenseitiges Geben und Nehmen und auch das ehrenamtliche Engagement zu fördern. Zudem zeigte es Möglichkeiten auf, wie Menschen mit Unterstützungsbedarf – etwa wegen Alter, Krankheit oder Behinderung – möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben können. 2016 lief das Projekt aus, inzwischen wurde ein Nachfolgeprojekt installiert, an dem fünf Gemeinden teilnehmen. Federführend begleitet wird das Bürgerprojekt von der Soziologin Laura Eder, die seit Mitte Juni im Amt ist.
Die 33-Jährige ist in der Region keine Unbekannte, sie war bereits Freiwilligenkoordinatorin im südlichen Landkreis Augsburg. Zu ihrem Einsatzgebiet zählten Schwabmünchen, Königsbrunn und Bobingen ebenso kleinere Gemeinden wie Graben oder Mittelneufnach. In ihrem neuen Aufgabengebiet „Wir daheim auf dem Lechfeld“ist sie auf die fünf Gemeinden Graben, Kleinaitingen, Klosterlechfeld, Obermeitingen und Untermeitingen beschränkt. Ein erster Versuch, das Projekt interkommunal anzulegen, scheiterte vor einigen Jahren noch am Veto des Untermeitinger Gemeinderats.
Die Augsburgerin Laura Eder, die in Buenos Aires Soziologie studiert hat, freut sich auf die Aufgabe: „Das Lechfeld ist ein großes Einzugsgebiet mit vielen Themen. Ich bin gespannt, was alles auf mich zukommt.“Eine große Herausforderung werde es ihrer Meinung nach sein, die Arbeit – also den konkreten Bedarf vor Ort in den Gemeinden – zu suchen und diese dann kreativ umzusetzen. Bei Gesprächen mit den Bürgermeistern und Pfarrern stellten sich bereits einige Schwerpunkte heraus: So seien ein generationenübergreifendes Denken und Handeln, aber auch alles rund ums „Älter werden“Themen, bei denen Handlungsbedarf bestehe.
Eder möchte beispielsweise einen Kurs für Seniorenbegleiter anbieten, bei dem unter anderem die Herausforderungen bei einer Demenz erläutert werden. Zudem plant sie ein Forum soziales Lechfeld mit Kindergärten, Schulen, Jugendreferenten und Seniorenbeauftragten. Im Herbst soll ein Bürgerbeteiligungsprozess gestartet werden; dabei werden Fragebögen an alle Haushalte verschickt, bei der sich Bürger zu verschiedenen Themen äußern und anschließend gemeinsam Maßnahmen erarbeiten können. Zudem möchte sie die Förderung des ehrenamtlichen Engagements ausbauen.
Das Hauptbüro von Laura Eder, die beim Caritasverband angestellt ist, ist im Rathaus in Graben. Tageweise wird sie auch in den anderen Gemeinden vor Ort sein. Die Kosten für das Projekt „Wir daheim auf dem Lechfeld“werden mit etwas mehr als 200000 Euro veranschlagt. Mehr als 88000 Euro werden aus dem Topf des Förderprogramms Leader der EU kommen, den Rest übernehmen die Gemeinden entsprechend ihrer Einwohnerzahl.