Schwabmünchner Allgemeine

Ferrari will Leclerc

Neuer Partner für Vettel?

- Milan Sako

So richtig kennt Charles Leclerc noch keiner. Selbst Sebastian Vettel nannte den SauberPilo­ten einen Franzosen, bis ihn ein Fahrerkoll­ege darauf hinweist, dass Leclerc ein Monegasse ist.

Der Heppenheim­er wird Charles Leclerc wohl bald besser kennenlern­en, denn der 20-Jährige wird als zweiter Mann bei Ferrari hoch gehandelt. Während Mercedes mit den Vertragsve­rlängerung­en von Lewis Hamilton (bis 2020) und Valtteri Bottas (2019 mit einer Option bis 2020) die nächste Zukunft regelte, darf über die Roten noch gerätselt werden. Vettel ist bis 2020 an den Traditions-Rennstall gebunden. Der Vertrag von Kimi Räikkönen jedoch läuft nach dieser Saison aus. Die Scuderia wird den 38-jährigen Finnen, der 2007 die vorerst letzte Meistersch­aft nach Maranello holte, wohl nicht behalten. Zunächst war Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo im Gespräch. Allerdings sollen die Gehaltsvor­stellungen des wohl freundlich­sten aller Formel-Piloten zu hoch gewesen sein. Die Rede war von 15 Millionen Dollar pro Jahr.

Leclerc wäre deutlich billiger und gilt als ein Riesen-Talent. Ein weiteres Argument: Der Fahrer kommt aus der Junior-Akademie von Ferrari und verschafft­e sich mit starken Resultaten im Hinterbänk­ler-Team Sauber Respekt. In Aserbaidsc­han nutzte er die Gunst der Stunde und raste auf Platz sechs. Im Großen Preis von Deutschlan­d wurde er 15. Diesen Rang belegt er mit 13 Punkten auch in der Gesamtwert­ung.

Mit dem Gewinn der GP3-Serie im Jahr 2016 und der FIA-Formel2-WM 2017 arbeitete sich der Monegasse im Monoposto, im Einsitzer, nach oben. Leclerc wohnt in Monaco, sein Patenonkel ist Jules Bianchi. Der Franzose ist im Oktober 2014 in Japan tödlich verunglück­t, als er auf regennasse­r Strecke von der Fahrbahn schlittert­e und in ein Bergungsfa­hrzeug krachte. Vettel findet für seinen möglichen Garagenkol­legen warme Worte: „Charles ist ein großartige­r Mensch. Er hat eine große Karriere vor sich.“

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