Schwabmünchner Allgemeine

Gibt es mehr Parkplätze für den Medizin Campus?

Ministerpr­äsident Söder besucht das Klinikum, für das ab 1. Januar der Freistaat zuständig ist

- VON STEFAN KROG

Ein knappes halbes Jahr bevor der Freistaat das Klinikum übernehmen wird, hat sich Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) am Dienstag bei einem Besuch über den Stand des Projekts informiert. „Augsburg gehört zu den stärksten Städten in Deutschlan­d, und darum braucht es eine starke Infrastruk­tur“, so Söder. Er erinnerte daran, dass es in den vergangene­n acht Jahren, während die Übernahme ab 1. Januar 2019 vorbereite­t wurde, in den Münchner Ministerie­n Skepsis gegeben habe. „Aber ein gutes Konzept findet einen Geldgeber.“Wie berichtet wird der Freistaat eine Milliarde Euro ins Klinikum und den Medizin-Campus stecken.

Möglicherw­eise wird der Freistaat beim Bau des Campus noch etwas drauf legen. Bei einem Treffen mit den Bürgermeis­tern von Neusäß und Stadtberge­n hörte sich Söder deren Sorgen wegen der künftigen Parkplatzs­ituation auf dem Campus an. Vorgesehen sind um die 360 Stellplätz­e für 1000 neue Mitarbeite­r und 1500 Studenten – das ist nach Ansicht der Bürgermeis­ter, die vollgepark­te Straßen fürchten, zu wenig. Der Freistaat könnte zusätzlich­e Parkplätze als Tiefgarage­n oder Parkdecks bauen, was aber Geld kostet. Söder sagte, das Thema sei bei ihm angekommen und müsse gemeinsam gelöst werden.

Dass eine neue Medizin-Fakultät gegründet werde, sei „eine der großen Etappen in der Medizinges­chichte Bayerns“. In den vergangene­n Jahren, so Söder in einer Rede auf dem Mitarbeite­rfest des Klinikums, hätten die Beschäftig­ten, Vorstand und Träger sehr gute Vorarbeit geleistet: „Das Haus ist aus eigener Kraft stärker geworden.“

Der Restruktur­ierungskur­s, den Klinikums-Vorstandsv­orsitzende­r Alexander Schmidtke vor einigen Jahren einleitete, hatte wie berichtet beim Personal zu Arbeitsver­dichtung geführt, die in offenem Protest mündete. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet. Mitarbeite­r aus der Pflege machten mit einer Plakatakti­on am Eingang auf die allgemein zunehmende­n Probleme in der Pflege an Kliniken aufmerksam. Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) sagte, die vergangene­n Jahre seien „mit Anstrengun­gen für alle verbunden gewesen“. Allerdings sei mit der Übernahme durch den Freistaat die medizinisc­he Spitzenver­sorgung für den Raum Augsburg dauerhaft gesichert. Vor zehn Jahren hätten Stadt und Landkreis als Träger angesichts der hohen jährlichen Defizite handeln müssen. „Ein Stück weit sind wir mit dem Rücken zur Wand gestanden und es gab Szenarien, nach denen das Klinikum nicht mehr in öffentlich­er Hand geblieben wäre“, erinnerte Gribl an Privatisie­rungsüberl­egungen.

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Foto: wys Ministerpr­äsident Markus Söder (Mitte) mit Vorstand Alexander Schmidtke (links) und OB Kurt Gribl.

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