Schwabmünchner Allgemeine

Protest geht weiter

Nach den Fällungen im Mai stellt die Baumallian­z Forderunge­n auf

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Keine weiteren Fällungen, die Untersuchu­ng des Kanals und Nachweise dafür, dass die Bäume am Herrenbach weg mussten – das fordert jetzt die Baumallian­z Augsburg in einer Resolution. Diese verabschie­dete sie am Montag auf einer Bürgervers­ammlung im Pfarrsaal Don Bosco. Auch knapp zwei Monate, nachdem die Stadt die ersten 27 Bäume fällen ließ, schlägt das Thema bei Anwohnern nach wie vor hohe Wellen – nicht zuletzt, weil 69 weitere Fällungen im Raum stehen.

Noch im Mai hatte die Stadt am Herrenbach praktisch von heute auf morgen mehrere gesunde Bäume fällen lassen. Es bestehe Überflutun­gsgefahr, hieß es damals. Laut Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) waren die Bäume gefährdet, im Fall eines heftigen Unwetters umzustürze­n und einen Dammbruch auszulösen. Im Beisein von Erben äußerten am Montag viele der etwa 70 Teilnehmer daran Zweifel.

Die Gründung der Baumallian­z wurde als Reaktionen auf die Fällungen initiiert. Susanne Altmann ist eines der Gründungsm­itglieder und organisier­te am Tag der Fällungen bereits einen Bürgerprot­est. Der Herrenbach ist für sie ihre Heimat, die Baumfällun­gen hätten ihr „ins Herz gestochen“. Dass das Thema emotional aufgeladen ist, musste auch Erben erfahren. Viele Kritikpunk­te standen im Raum, persönlich­e Angriffe blieben nicht aus – einer seiner Sitznachba­rn fragte gar, „wie du nachts schlafen kannst“.

Erben, der im Verlauf des Abends kam, wollte auf die Vorwürfe vor Ort nicht reagieren. Er habe die Debatte nicht von Beginn an verfolgen können und sich daher zurückgeha­lten. Viele ernst zu nehmende und bekannte Argumente könne er dennoch mitnehmen, allerdings seien nicht alle Vorwürfe verständli­ch.

Debattiert wurde auch um den genauen Wortlaut der am Ende verabschie­deten Resolution, um sie in der vorgeschla­genen Version schließlic­h anzunehmen. Neben dem Kernziel, dass keine weiteren Bäume mehr gefällt werden sollen, steht eine Untersuchu­ng des Kanalbetts im Zentrum. Die Baumallian­z befürchtet, dass das für die Fällungen verwandte schwere Gerät diese beschädigt haben könnte.

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