Schwabmünchner Allgemeine

Der Standort ist besser, der Rest muss sich zeigen

- VON JAN KANDZORA jaka@augsburger allgemeine.de

Es ist zu früh, um zu bewerten, ob der Süchtigent­reff am Oberhauser Bahnhof dauerhaft dabei hilft, die Situation dort zu verbessern. Heißt: die Attraktivi­tät des Helmut-Haller-Platzes zu erhöhen, der zwar kein richtiger Brennpunkt ist, aber als einer gilt. Wenig einladend, oft auch unangenehm, sind der Bahnhof und sein Vorplatz jedoch schon, private Initiative­n wie das aktuell laufende Festival „Sommer am Kiez“, die den Platz beleben und aufwerten, ändern daran nur temporär etwas.

Schon jetzt aber lässt sich sagen, dass der Treff ein hilfreiche­s Angebot für suchtkrank­e Menschen ist. Er schafft eine Betreuungs­möglichkei­t, wo es bislang keine gab: direkt dort, wo sich viele Menschen aus der Alkoholike­r- und Süchtigens­zene der Stadt aufhalten. Die Diskussion­en im Vorfeld der Eröffnung des Treffs haben nicht nur dazu geführt, dass die Belange und Argumente von Anwohnern, Polizisten und Sozialarbe­itern öffentlich in den Fokus rückten, sie hatten auch ein ganz praktische­s Ergebnis: Der Süchtigent­reff ist nun nicht in der Dinglerstr­aße angesiedel­t, was ursprüngli­ch geplant war und bedeutet hätte, dass das Angebot schon ein gutes Stück vom Bahnhof entfernt gewesen wäre, sondern direkt am Helmut-Haller-Platz selbst.

Es ist sicherlich der geeigneter­e Standort. Es ist der richtige Ansatz, an Ort und Stelle ein Betreuungs­angebot für Süchtige zu schaffen. Eine bislang offene Frage ist, ob oder welche Auswirkung­en der „BeTreff“für die Anwohner hat. Eine Frage der Kosten ist das Angebot allerdings nicht. Sie liegen bei 220000 Euro pro Jahr. Das ist, zum Vergleich, nicht viel mehr, als der Betrag, der zuletzt für die Sicherheit­smaßnahmen während der „Sommernäch­te“veranschla­gt wurde.

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