Zu Ferienbeginn rollt die Reisewelle an
Viele Autofahrer müssen auf dem Weg in den Urlaub am Augsburger Land vorbei und fahren entlang der B17 und A8. Die Polizei rechnet mit Staus und Behinderungen auf den Straßen. Wie sich die Einsatzkräfte vorbereiten
Es wird heiß. Das Thermometer knackt am Wochenende die 30-Grad-Marke. Die perfekte Gelegenheit, um Badehose und Gummikrokodil einzupacken und zum nächsten Badesee zu fahren. Alle Schüler können sich gleich doppelt freuen: Endlich beginnen die Sommerferien. Worauf die Kinder schon seit Wochen hinfiebern, bedeutet für viele Erwachsene am Wochenende Stress. Denn zu Ferienbeginn in Bayern packen die Menschen ihre Koffer und fahren in den Urlaub. Stau und Unfälle sind vorprogrammiert. Auch durch den Landkreis wird entlang der Autobahn 8 und der Bundesstraßen 17 und 2 die Reisewelle schwappen und die Straßen verstopfen.
Die für die A 8 zuständige Autobahnpolizei in Gersthofen wird am Wochenende verstärkt im Einsatz sein. Stellvertretender Dienststellenleiter Richard Thoma sagt: „Wir haben die normale Besetzung nach Schichtplan. Dazu kommen aber zusätzliche Tageseinsätze.“Er rechnet fest mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen zum Ferienbeginn. Kritisch sieht er vor allem den Zeitraum zwischen Freitagmittag und Samstagnachmittag: „Am Freitag treffen die ersten Reisenden auf den normalen Berufsverkehr. Und am Samstag ist Hauptreisezeit.“Die heißen Temperaturen, die fürs Wochenende gemeldet sind, erschweren die Situation zusätzlich. „Die Autos können im Stau überhitzen und liegen bleiben. Und die Insassen können Kreislaufprobleme bekommen.“
Für die Menschen, die dann versorgt werden müssen, ist die Motorradstreife des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) von Freitagmittag bis Sonntagabend im Einsatz. Zwei bis drei Motorradfahrer sind entlang der Autobahn, der B17 und der B2 unterwegs, haben ihr Equipment immer dabei und leisten im Notfall Erste Hilfe. „Sie können sich leichter am Stau vorbeischlängeln und flexibler zum Einsatzort kommen, um dort zu helfen“, erklärt Manfred Rupprecht, Leiter des Rettungsdienstes des Kreisverbandes Augsburger-Land. „Bei Unfällen kommen sie außerdem leichter durch die engen Rettungsgassen“, sagt er. Zur Reisewelle am Wochenende will Rupprecht vom BRK besonders auf diesen Punkt aufmerksam machen.
„Wenn alles still steht, sollten die Autofahrer immer vorsorglich die Rettungsgasse bilden, nicht erst, wenn sie im Rückspiegel das Blaulicht sehen.“Denn wenn viel Verkehr herrscht, hat die Rettungsgasse einen großen Einfluss darauf, wann die Rettungskräfte am Einsatzort
eintreffen können. Viele Autofahrer aus dem südlichen Landkreis fahren über Landsberg und Garmisch auf der B 17 beziehungsweise B 23 in Richtung Süden.
Hier könnte es an der B-17-Baustelle in Königsbrunn zu Staus kommen. Die Straße bleibt dort zwar zweispurig, doch der Verkehr wird auf Tempo 40 runtergebremst. „Wenn die Autofahrer bei solchen Trichtern bremsen, stockt erfahrungsgemäß der Verkehr“, sagt Siegfried Hartmann, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord in Augsburg.
Weiter Richtung Süden gibt es auf der B 17 keine größeren Baustellen, sagt eine Sprecherin der Polizeiinspektion Landsberg. Auch am Ende der zweispurigen B 17 am großen Kreisverkehr in Landsberg erwartet sie keine größeren Probleme: „Das hat in den letzten Jahren eigentlich immer ganz gut geklappt.“Eng werden wird es dann wohl eher wieder vor Garmisch, wo die B23 auf den Verkehr von der Autobahn München-Garmisch trifft.
Neben Polizei und Rettungsdienst bereiten sich auch die Abschleppdienste auf die Ferienzeit vor. Hans Jäger aus Gersthofen ist mit etwa zehn Fahrzeugen am Wochenende im Einsatz. „Wir werden sicherlich mehr zu tun haben.“Jedes Jahr stellt er fest: Es ist immer dasselbe. „Jeder freut sich auf seinen Urlaub und will als Erster am Strand oder am Campingplatz sein.“Die Zeit, vor der langen Reise noch mal einen Blick unter die Motorhaube zu werfen, nehmen sich die wenigsten. Hans Jäger empfiehlt deshalb: Die Autofahrer sollten unbedingt kontrollieren, dass die Reifen in Ordnung sind und sich kein Marder eingenistet hat. „Denn gerade solche Sachen machen sich vielleicht erst auf einer langen Reise bemerkbar und verursachen dann eine Panne.“Seine Mitarbeiter sind vor allem ab Freitagmittag im Einsatz, erst ab Sonntagnachmittag erwartet Hans Jäger, dass es wieder ruhiger wird.