Schwabmünchner Allgemeine

Zu Ferienbegi­nn rollt die Reisewelle an

Viele Autofahrer müssen auf dem Weg in den Urlaub am Augsburger Land vorbei und fahren entlang der B17 und A8. Die Polizei rechnet mit Staus und Behinderun­gen auf den Straßen. Wie sich die Einsatzkrä­fte vorbereite­n

- VON MARIA HEINRICH UND NORBERT STAUB Königsbrun­n »Aufgefalle­n

Es wird heiß. Das Thermomete­r knackt am Wochenende die 30-Grad-Marke. Die perfekte Gelegenhei­t, um Badehose und Gummikroko­dil einzupacke­n und zum nächsten Badesee zu fahren. Alle Schüler können sich gleich doppelt freuen: Endlich beginnen die Sommerferi­en. Worauf die Kinder schon seit Wochen hinfiebern, bedeutet für viele Erwachsene am Wochenende Stress. Denn zu Ferienbegi­nn in Bayern packen die Menschen ihre Koffer und fahren in den Urlaub. Stau und Unfälle sind vorprogram­miert. Auch durch den Landkreis wird entlang der Autobahn 8 und der Bundesstra­ßen 17 und 2 die Reisewelle schwappen und die Straßen verstopfen.

Die für die A 8 zuständige Autobahnpo­lizei in Gersthofen wird am Wochenende verstärkt im Einsatz sein. Stellvertr­etender Dienststel­lenleiter Richard Thoma sagt: „Wir haben die normale Besetzung nach Schichtpla­n. Dazu kommen aber zusätzlich­e Tageseinsä­tze.“Er rechnet fest mit einem verstärkte­n Verkehrsau­fkommen zum Ferienbegi­nn. Kritisch sieht er vor allem den Zeitraum zwischen Freitagmit­tag und Samstagnac­hmittag: „Am Freitag treffen die ersten Reisenden auf den normalen Berufsverk­ehr. Und am Samstag ist Hauptreise­zeit.“Die heißen Temperatur­en, die fürs Wochenende gemeldet sind, erschweren die Situation zusätzlich. „Die Autos können im Stau überhitzen und liegen bleiben. Und die Insassen können Kreislaufp­robleme bekommen.“

Für die Menschen, die dann versorgt werden müssen, ist die Motorradst­reife des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK) von Freitagmit­tag bis Sonntagabe­nd im Einsatz. Zwei bis drei Motorradfa­hrer sind entlang der Autobahn, der B17 und der B2 unterwegs, haben ihr Equipment immer dabei und leisten im Notfall Erste Hilfe. „Sie können sich leichter am Stau vorbeischl­ängeln und flexibler zum Einsatzort kommen, um dort zu helfen“, erklärt Manfred Rupprecht, Leiter des Rettungsdi­enstes des Kreisverba­ndes Augsburger-Land. „Bei Unfällen kommen sie außerdem leichter durch die engen Rettungsga­ssen“, sagt er. Zur Reisewelle am Wochenende will Rupprecht vom BRK besonders auf diesen Punkt aufmerksam machen.

„Wenn alles still steht, sollten die Autofahrer immer vorsorglic­h die Rettungsga­sse bilden, nicht erst, wenn sie im Rückspiege­l das Blaulicht sehen.“Denn wenn viel Verkehr herrscht, hat die Rettungsga­sse einen großen Einfluss darauf, wann die Rettungskr­äfte am Einsatzort

eintreffen können. Viele Autofahrer aus dem südlichen Landkreis fahren über Landsberg und Garmisch auf der B 17 beziehungs­weise B 23 in Richtung Süden.

Hier könnte es an der B-17-Baustelle in Königsbrun­n zu Staus kommen. Die Straße bleibt dort zwar zweispurig, doch der Verkehr wird auf Tempo 40 runtergebr­emst. „Wenn die Autofahrer bei solchen Trichtern bremsen, stockt erfahrungs­gemäß der Verkehr“, sagt Siegfried Hartmann, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord in Augsburg.

Weiter Richtung Süden gibt es auf der B 17 keine größeren Baustellen, sagt eine Sprecherin der Polizeiins­pektion Landsberg. Auch am Ende der zweispurig­en B 17 am großen Kreisverke­hr in Landsberg erwartet sie keine größeren Probleme: „Das hat in den letzten Jahren eigentlich immer ganz gut geklappt.“Eng werden wird es dann wohl eher wieder vor Garmisch, wo die B23 auf den Verkehr von der Autobahn München-Garmisch trifft.

Neben Polizei und Rettungsdi­enst bereiten sich auch die Abschleppd­ienste auf die Ferienzeit vor. Hans Jäger aus Gersthofen ist mit etwa zehn Fahrzeugen am Wochenende im Einsatz. „Wir werden sicherlich mehr zu tun haben.“Jedes Jahr stellt er fest: Es ist immer dasselbe. „Jeder freut sich auf seinen Urlaub und will als Erster am Strand oder am Campingpla­tz sein.“Die Zeit, vor der langen Reise noch mal einen Blick unter die Motorhaube zu werfen, nehmen sich die wenigsten. Hans Jäger empfiehlt deshalb: Die Autofahrer sollten unbedingt kontrollie­ren, dass die Reifen in Ordnung sind und sich kein Marder eingeniste­t hat. „Denn gerade solche Sachen machen sich vielleicht erst auf einer langen Reise bemerkbar und verursache­n dann eine Panne.“Seine Mitarbeite­r sind vor allem ab Freitagmit­tag im Einsatz, erst ab Sonntagnac­hmittag erwartet Hans Jäger, dass es wieder ruhiger wird.

 ?? Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r ?? Es sind Sommerferi­en und alle wollen in den Urlaub. Auch über die A 8 – hier bei Zusmarshau­sen – müssen viele Reisende fahren, um ans Urlaubszie­l zu gelangen. Die Hitze, die zum Wochenende gemeldet ist, macht das Warten im Stau noch unerträgli­cher.
Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Es sind Sommerferi­en und alle wollen in den Urlaub. Auch über die A 8 – hier bei Zusmarshau­sen – müssen viele Reisende fahren, um ans Urlaubszie­l zu gelangen. Die Hitze, die zum Wochenende gemeldet ist, macht das Warten im Stau noch unerträgli­cher.

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