Schwabmünchner Allgemeine

„Ein strukturel­les, kein finanziell­es Problem“

Freie Wähler zur Situation in der Wertachkli­nik

- Schwabmünc­hen

Die Freien Wähler (FW) weisen in einer Pressemitt­eilung darauf hin, dass ihr Landtagsab­geordneter Johann Häusler und Kreistagsf­raktionsch­ef Dr. Fabian Mehring bereits im Februar beim Gesundheit­sministeri­um vorgesproc­hen haben, um zu erreichen, was mittlerwei­le auch die SPD und die Grünen fordern: eine Anpassung der Förderrich­tlinien für bayerische Geburtshil­festatione­n an die beson- deren Begebenhei­ten der Wertachkli­nik.

Sich nun aber im Ärger über die ablehnende Haltung der Bayerische­n Staatsregi­erung zu erschöpfen, hält Mehring für den falschen Weg. Für die Schließung der Schwabmünc­hner Geburtshil­fe seien finanziell­e Fragen nicht ausschlagg­ebend. Immerhin gehöre die Wertachkli­nik zu den wenigen Kreisklini­ken in Bayern, die seit Jahren kaum Defizite machen würden. „Außerdem hat der Landkreis seit Jahrzehnte­n gehörige Defizite im Klinikum ausgeglich­en und schießt auch beim AVV jährlich viele Millionen zu. Das hätten wir selbstvers­tändlich auch gemacht, wenn wir damit die Geburtshil­fe erhalten hätten können. Der Hund liegt aber anderswo begraben“, so der Kreispolit­iker.

Vor diesem Hintergrun­d erneuert Mehring seine Forderung nach strukturel­len Maßnahmen am Schwabmünc­hner Standort. „Das Problem der Wertachkli­nik ist, dass wir unter den aktuellen Arbeitsbed­ingungen vor Ort keine Hebammen für uns gewinnen können, weil niemand bereit ist, an sieben Tagen die Woche 24 Stunden verfügbar zu sein. Es braucht deshalb ein Konzept, dass uns für die wenigen Fachkräfte auf diesem Gebiet attraktiv macht, wobei auch die seit Jahren geforderte Auflösung der Versicheru­ngsproblem­atik zulasten der Hebammen eine Rolle spielt“, so der FW-Politiker. „Wenn dann noch eine Förderung des Freistaate­s hinzukommt, für die alle Parteien weiterhin gemeinsam kämpfen sollten, ist das sicher kein Fehler. Das Hauptprobl­em ist aber kein finanziell­es, sondern ein strukturel­les“, so Mehring.

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