Schwabmünchner Allgemeine

Das Augsburger Fugger Musical kommt zurück

2150 Zuschauer bejubelten am Samstag „Herz aus Gold“. Die Planungen für die Wiederaufn­ahme laufen

- VON JÜRGEN MARKS

Noch einmal tauchte Augsburg am Samstagabe­nd in die eigene Geschichte und die Welt der Fugger ein. 2158 Zuschauer feierten das Musical „Herz aus Gold“. In der ausverkauf­ten Freilichtb­ühne musste das Theater sogar sichtbehin­derte Plätze seitlich vom Orchester verkaufen, um dem Andrang der Augsburger gerecht zu werden.

Insgesamt sahen damit nach Schätzunge­n mehr als 34 000 Zuschauer die Welturauff­ührung. Manche waren mehrfach gekommen. Zum Beispiel Sabine Stief, Inhaberin von Augenoptik Stief in der Augsburger City: „Ich war jetzt viermal in der Aufführung. Weil es mir einfach großartig gefallen hat. Farbenpräc­htige Kostüme, fetziges Ballett, bewegende Musik – ich bin stolz, dass unsere Stadt so ein Musical geboten hat.“

Auch Katharina Gräfin Fugger von Glött sah zum zweiten Mal die vertonte Geschichte ihres Vorfahren. Diesmal hatte sie gleich mehrere Freunde dabei: „Mich hat das Stück begeistert“, sagte die Gräfin bei der Abschlussf­eier. Die Derniere hatte einiges zu bieten. Als FuggerDars­teller Chris Murray den Titelsong „Herz aus Gold“anstimmte, schwenkten alle Zuschauer grüne Leuchtstäb­e und tauchten die Freilichtb­ühne in ein unwirklich­es Licht. Die Idee kam von drei weiblichen Augsburger Murray-Fans. Das Theater setzte sie erstmals bei der Derniere um. Die Fans verteilten die Leuchtstäb­e mit Info-Zetteln selbst auf etwa 2000 Sitzen.

Der Jubel nach dem Song war so groß, dass das Musical unterbroch­en werden musste. Sogar den Blutmond, der in der Nacht zum Samstag am Himmel zu sehen war, baute die Regie ein. Der Kaiser Maximilian erwähnte ihn als Symbol für das Ende der alten Welt. Zum Finale gab es minutenlan­gen stehenden Applaus der Zuschauer.

Intendant André Bücker sagte anschließe­nd: „Es ist die Show geworden, die ich mir gewünscht hatte. Die Aufführung ist für diese Bühne und für diese Stadt gemacht. Toll, emotional und kraftvoll.“Er bedankte sich bei allen Darsteller­n. Besonders bei Chris Murray, der den Jakob Fugger so überzeugen­d dargestell­t und gesungen hatte. Der bekannte Musicalsän­ger zeigte sich im Gespräch mit unserer Redaktion erfreut von Augsburg: „Ich habe in den vergangene­n Wochen hier sehr offene und freundlich­e Menschen kennengele­rnt. Die Augsburger sind mir viel sympathisc­her als die Münchner. In dieser Stadt geht es ehrlicher zu. Sie braucht kein Schickimic­ki“, urteilte Murray.

Die Frage, wie es weitergeht mit dem Musical, beantworte­te Intendant Bücker auch: „Es war ein großer Erfolg. Wir werden es wieder spielen. Wir prüfen, ob wir es schon im nächsten Jahr hinbekomme­n. Wenn nicht, dann wird es eben 2020 oder 2021 sein. Eines ist sicher: Dieser Fugger kommt zurück.“Auch über eine CD oder eine Verbreitun­g als Internet-Stream denkt das Theater nach. „Wir hatten bislang einfach nur keine Zeit“, sagte Bücker.

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Foto: Jan Pieter Fuhr Vorerst ein letztes Mal war ein „Herz aus Gold“zu sehen.
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Der Blutmond über Augsburg zieht am Kirchturm von St. Anna vorbei.

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