Die Militärmusiker spielen vor großer Kulisse
Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr unterhält mehr als 500 Zuhörer an einem traumhaften Abend auf dem Franziskanerplatz in Klosterlechfeld vorzüglich
Die Veranstaltungen zum 200-jährigen Bestehen der Gemeinde Klosterlechfeld stehen bisher unter einem guten Stern. Denn auch beim Open-Air-Konzert strahlte die Sonne ungetrübt vom weiß-blauen Himmel. Etwa 500 Gäste fanden sich auf den Bierbänken vor der malerischen Kulisse der Wallfahrtskirche ein und genossen einen herrlichen Sommerabend mit erstklassiger Musik. Denn das Militär zeigte sich von seiner schönsten Seite.
Schon die Bundeswehr-Standortkapelle Lechfeld, unter Leitung von Wolfgang Forster, sorgte für beste Stimmung mit traditioneller Blasmusik. Neben den aktiven und ehemaligen Soldaten spielte auch Leander Sünkel, der frühere Militärpfarrer und jetzige evangelische Gemeindepfarrer, kräftig mit. Dann betrat das Bundeswehrmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen die Bühne.
„Die Bundeswehr gehört zum Lechfeld, und das Lechfeld braucht die Bundeswehr“– mit diesen Worten bekundete Kosterlechfelds Bürgermeister Rudolf Schneider als ehemaliger Soldat seine Freude über den Auftritt der hochkarätigen Militärmusiker. Die Moderation des Konzerts übernahm der Dirigent des Musikkorps, Oberstleutnant Karl Kriner, selbst. Nach der militärischen Ouvertüre mit dem preußischen Marsch „Wir präsentieren“führte er das Publikum in die Klangwelt der Operette „Maske in Blau“ein, um dann mit dem Marsch „Junge Welt“wieder zur Militär- zurückzukehren. Dieser von Rudi Schilling komponierte Marsch, der der Unabhängigkeit der USA gewidmet ist, gewann 1976 den Militärmusikwettbewerb.
Bei der anschließenden Polka „Capriccio“glänzte Maike Tabbert mit einem Solo auf der Piccoloflöte. Nach dem ruhigen Walzer „Ein Abend am Meer“des tschechischen Militärmusikers Vaclav Vackar leitete Kriner sein Orchester mit dem „MAN-Marsch“wieder in heimische Gefilde. Der Komponist Max Hempel war nach dem Krieg in Augsburg und hat dieses Werk wohl im Auftrag der Firma MAN geschrieben – deshalb ist in diesem Marsch ein großer Schiffsdiesel deutlich herauszuhören. Nach dem portugiesischen „O Vitinho“mit kräftigen Trompetenstößen hatte der Hornist Hubert Huber seinen Soloauftritt bei der Ballade „My Dream“. Dem virtuosen „The Melody Shop“folgte der „Last call“von Otto M. Schwarz, bei dem jedes Register einen Solopart intonierte. Für Begeisterung der Zuhörer sorgte das Abba-Medley mit Hits wie „Waterloo“und „Mamma Mia“, die gespickt mit Solisteneinlagen perfekt dargeboten wurden. Beim jazzigen „My spanish heart“des Amerikaners Chick Corea kamen Urlaubsträume auf, bevor der Dirigent mit dem Marsch „Die tapferen Bayern“wieder in die Heimat zurückführte.
„Es hat uns sehr viel Spaß gemusik macht, vor dieser herrlichen Kulisse und dem großartigen Publikum zu musizieren“, sagte Kriner und beendete das fast zweistündige Konzert ohne Pause mit dem österreichischen „Maxglaner Zigeunermarsch“. Nach der gemeinsam mit der Standortkapelle Lechfeld gespielten Zugabe, dem „LaridahMarsch“, gab es stehende Ovationen des Publikums. Bürgermeister Schneider bedankte sich bei den Musikern und allen Helfern. „Es war ein wunderschöner Sommerabend“, sagte er sichtlich zufrieden. Die eingegangenen Spenden kommen der Aktion „Klosterlechfeld sozial“zugute, da das Musikkorps der Bundeswehr nur für wohltätige Zwecke ohne Gage spielt.