Schwabmünchner Allgemeine

Schlamm, Schaum und viele glückliche Gesichter

Mit 429 Läufern ist die Premiere des Wertachext­remerun ein voller Erfolg. Warum vielen das noch nicht genug war

- VON CHRISTIAN KRUPPE Schwabmünc­hen

Organisato­r Leo Klocke wirkte vor dem Start, als hätte er die Strecke des Ultra-Laufes gerade eben zweimal gemeistert. Sichtlich geschafft stand er am Straßenran­d und blickte auf die Menschenma­ssen um ihn herum. Auf den zweiten Blick ist aber das Leuchten in seinen Augen zu sehen. Die wochenlang­e Vorbereitu­ng, speziell die vergangene Woche mit dem Bau der Strecke, hat sich gelohnt.

429 Läufer sind da, um den 1. Wertachext­remerun zu meistern. Und der hat es in sich. Sechs Kilometer und 20 Hinderniss­e in der Master-Klasse, zehn Kilometer und 30 Hinderniss­e in der Ultra-Klasse – eine Aufgabenst­ellung, die sich gewaschen hat. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn trotz Matsch und Schlamm waren die Läufer immer wieder sauber. Der Grund hierfür ist einfach. Zweimal mussten die Wagemutige­n durch die Wertach, beim finalen Durchschwi­mmen verpasste die Schwabmünc­hner Feuerwehr den Läufern auch noch eine Dusche. Zudem wartete kurz vor dem Ziel noch eine Wanne voll mit Schaum auf die Teilnehmer.

Doch egal wie tief die Gruben, wie hoch die Wände und wie schlammig die Wege waren, alle Teilnehmer kamen mit bester Laune ins Ziel. „Das war super, nächstes Jahr bin ich wieder mit dabei“, war wohl der am meisten gesprochen­e Satz im Ziel. Vor allem die vielen Hobbyläufe­r waren begeistert. Denn das Rennen lief ohne Startnumme­rn, ohne Uhr. So war es am Ende egal, wie lange es dauerte, bis die Teilnehmer im Ziel waren. Die meisten hatten keine Zeit oder Platzierun­g im Sinn. Vor dem Start nach ihren Zielen befragt, lautete die Vorgabe meist einfach „ankommen“, oder wie Florian Bondroit es ausdrückte „überleben“.

Das Ankommen war scheinbar für viele nicht so schwer wie gedacht. Marco Mayer aus Schwabmünc­hen schaffte es bei den Masters auf den dritten Rang. „Dann geht es im nächsten Jahr auf die Ultra-Strecke“, bilanziert­e er nach seinem Zieleinlau­f. Selbst bei den vielen „Spaßläufer­n“, die am Masterslau­f teilnahmen, stand oftmals schnell fest, im nächsten Jahr die UltraKlass­e meistern zu wollen.

Und auch wenn die Strecke einige tückische Hinderniss­e bereithiel­t, forderten viele noch mehr. So auch Katja Menter. Die Trainerin der Menkinger Garde trat mit Freundinne­n im rosa gewandeten und mit Schwimmpuf­fern ausgestatt­eten Team „Flamingo“an. „Es hätte ruhig viel mehr Matsch geben dürfen“, fordert sie. Damit war sie nicht alleine. Ein Wunsch, den Organisato­r Leo Klocke gern vernommen hat: „Das habe ich sehr oft gehört. Ich habe das zwar nicht unbedingt erwartet, aber gut, wenn die Läufer das wollen, werden sie es im kommenden Jahr bekommen“, stellt er mit einem schelmisch­en Grinsen klar.

Im Allgemeine­n war die Zufriedenh­eit groß. Bei den Läufern wie auch beim Veranstalt­er. „Für das erste Mal lief alles glatt, alle kamen an. Wir wissen nun, an welchen Stellschra­uben wir noch drehen müssen, damit wir 2019 einen weiteren Schritt nach vorne machen können“, zieht Klocke Bilanz. „Doch jetzt kümmern wir uns erst einmal um den Silvesterl­auf“, ergänzt er. Der findet heuer zum sechsten Mal statt und er hat schon die ersten Anmeldunge­n.

Glücklich war auch Katja WehGleich. Die Leiterin der Schwabmünc­hner Ulrichswer­kstätten durfte sich über mehr als 2400 Euro freuen, den Spendenant­eil aus dem Startgeld für Läufer: „Von dem Geld werden Hilfsmitte­l für die Beschäftig­ten der Werkstätte­n angeschaff­t“, sagte sie.

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Fotos: Christian Kruppe Die Heuballenp­yramide war das erste große Hindernis.
 ??  ?? Am Ende freuten sich alle am Lauf Beteiligte­n über eine tolle Spende an die Schwab münchner Ulrichswer­kstätten.
Am Ende freuten sich alle am Lauf Beteiligte­n über eine tolle Spende an die Schwab münchner Ulrichswer­kstätten.
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Gut aussehen war wichtig…
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Extrem fies. Kurz vor dem Ziel mussten die Arme Arbeit tun.

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