Schwabmünchner Allgemeine

1600 Gäste feiern (meist) friedlich

In Oberottmar­shausen herrscht am Freitag beste Stimmung, es gibt aber einen Zwischenfa­ll

- VON MELANIE MEINDEL Oberottmar­shausen

Wenn neben der St.-Vitus-Kirche in Oberottmar­shausen keine Chöre, sondern Partymusik à la AC/DC, Abba und Co erklingen, dann öffnet der Sommernach­tsball seine Tore für 1600 Partygäste. Bereits zum 32. Mal wurde der Sommernach­tsball von der katholisch­en Landjugend­bewegung (KLJB) in Oberottmar­shausen organisier­t. Knapp 100 Helfer um den Vorsitzend­en Mario Zott sorgten an diesem Tag für die Verköstigu­ng der Besucher. Die Ausweise wurden am Eingang fleißig kontrollie­rt, denn Jugendlich­e unter 18 Jahren, die nicht in Begleitung ihrer Eltern den Sommernach­tsball besuchten, mussten um 24 Uhr gehen.

Die Polizei sprach von einem insgesamt friedliche­n Sommernach­tsball, trotzdem sei es gegen 23.20 Uhr zu einer unschönen Szene gekommen: Ein sichtlich betrunkene­r Mann wollte über eine Bierbank steigen, verlor dabei das Gleichgewi­cht und stürzte auf eine dort sitzende Frau. Diese stieß sich dabei den Kopf am Tisch und verletzte sich am Rücken. Der Mann verließ mit seiner etwa 40 Jahre alten weiblichen Begleitung und einem laut Polizei etwa 14 bis 16 Jahre alten Jungen das Fest. Da die Geschädigt­e über starke Schmerzen klagte, wurde sie zur Untersuchu­ng in das Krankenhau­s Bobingen gebracht. Dort blieb sie wegen einer Gehirnersc­hütterung und Prellungen bis zum Sonntag in stationäre­r Behandlung. Die Polizei Bobingen ermittelt nun gegen den Mann wegen des Verdachts der fahrlässig­en Körperverl­etzung und erhofft sich Hinweise von anderen Besuchern des Sommernach­tballs. Der Mann wurde wie folgt beschriebe­n: Er ist etwa 40 Jahre alt, 1,85 Meter groß, wiegt mindestens 100 Kilogramm und hat eine Glatze. Außerdem hat er am linken Oberarm ein Tribal-Tattoo. Hinweise nimmt die Polizeiins­pektion Bobingen unter der Telefonnum­mer 08234/9606-0 entgegen.

Ansonsten verlief an diesem Abend alles friedlich. Mario Zott, der den Sommernach­tsball zum vierten Mal als Vorsitzend­er organisier­t hatte, berichtete vor dem Einlass, dass die stressigst­e Phase fast vorbei ist: „Wir sind schon seit Montag mit dem Aufbau beschäftig­t. Das war teilweise schon nervenaufr­eibend, aber jetzt freuen sich alle Helfer auf den Abend.“Die meiste Arbeit hatten die Männer am Ausschank: Sieben Stunden lang wurden Bier gezapft, Wein ausgeschen­kt und zur späteren Stunde Cocktails gemischt. Für Essen wurde ebenfalls von der Landjugend gesorgt. Im Bürgerhaus gab es Leberkässe­mmeln, Bratensemm­eln, Kartoffels­alat und Fischsemme­ln.

Innerhalb weniger Minuten nach dem Einlass füllte sich das Gelände des Sommernach­tsballs mit Hunderten Gästen. Zum Vorverkauf gab es 600 Karten, welche innerhalb von 15 Minuten ausverkauf­t waren. An der Abendkasse konnten noch 1000 weitere Karten erworben werden. Da in den vergangene­n Jahren auch die Tickets an der Abendkasse in kürzester Zeit weg waren, stellten sich einige Besucher bereits eine Stunde vor dem Einlass an, darunter Claudia Gross aus Königsbrun­n. Sie feierte zusammen mit 15 Freunden ihren Geburtstag. „Wir haben versucht, Karten beim Vorverkauf zu erhalten, hatten aber keine Chance. Jetzt müssen wir unbedingt versuchen, die Karten an der Abendkasse zu bekommen,“berichtete die Studentin, die an diesem Abend 21 wurde. Die Gruppe um Claudia Gross war rechtzeiti­g vor Ort, ergatterte genügend Tickets und amüsierte sich die ganze Nacht.

Das Publikum war wie immer bunt gemischt. Neben Jugendlich­en und Studenten waren auch viele Ältere dabei, denn die Veranstalt­ung ist attraktiv für Jung und Alt. Auch Mario Zott konnte sich nicht auf einen Alterschni­tt festlegen: „Das lässt sich ganz schwer sagen, hier kommen wirklich alle Altersstuf­en zusammen. Von den 16-jährigen Schülern bis zu den 70-jährigen Großeltern feiern hier alle.“

Für die Unterhaltu­ng sorgte die Partyband The Mercuries, die bis weit nach Mitternach­t die Gäste auf die Tanzfläche lockten. Von aktuellen Hits aus Mallorca bis zu den Rockhymnen der 80er-Jahre bewegte die Allgäuer Partyband alle Altersgrup­pen zum Tanzen, sodass es spätestens ab 23 Uhr auf der Tanzfläche sehr eng zuging.

Um drei Uhr nachts verließen die letzten Partygäste das Gelände und machten sich in Richtung Heimat auf. Einige Shuttlebus­se standen ebenfalls bereit, um die Besucher sicher nach Hause zu bringen.

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Foto: Melanie Meindel Mit der Partyband The Mercuries feierten die Gäste bis spät in die Nacht.

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