Schwabmünchner Allgemeine

Die Abkühlung kommt per Gartenschl­auch

So reagieren die Händler des Stadtmarkt­s auf die Hitze. Ein Geheimreze­pt wird verraten

- VON MARIA MÜHLBAUER

Der Duft von sonnengere­iften Pfirsichen, Nektarinen und mediterran­en Kräutern weht auch an diesem Dienstagvo­rmittag durch den Augsburger Stadtmarkt. Das Thermomete­r zeigt gegen 11 Uhr 29 Grad. Die heftige Hitzewelle, die Augsburg derzeit fest im Griff hat, ist in den Verkaufsst­änden zu spüren.

Renate Haag, die den gleichnami­gen Gemüselade­n führt, ist bei diesem Wetter besonders mit der Pflege der hitze-empfindlic­hen Sorten, wie Salat und Kräutern beschäftig­t. Sie werden ständig gegossen, damit sie den hohen Temperatur­en besser standhalte­n. „Ich benutze den Schlauch dann auch gerne, um meine Füße abzukühlen“sagt Renate Haag. Auch das Sortiment ist von der Sonne betroffen, anfällige Ware wie zum Beispiel Steinpilze sind nur beschränkt verfügbar. Nach Ladenschlu­ss wird die Ware, die am Folgetag nicht mehr in den Verkauf kann, der Initiative foodsharin­g überlassen. Diese verteilt übrig gebliebene Lebensmitt­el und platziert sie unter anderem an drei öffentlich zugänglich­en Orten in Augsburg.

Heiß begehrt sind bei diesen Temperatur­en Paprika, Tomate, Gurke und Aubergine, einheimisc­hes Gemüse, das sich besonders zum Grillen eignet. Dass derzeit weniger Kunden auf den Markt kommen, hänge mit den Ferien zusammen, sagen die Händler. Eine weitere Erkenntnis teilen sie zudem: So mancher Augsburger erntet sein Sommergemü­se im eigenen Garten.

Sükran Er vom Obst- und Gemüsestan­d Kücükkaya verkauft vor allem Wassermelo­nen und mediterran­es Obst. „Die Hitze sorgt leider dafür, dass wir mehr Obst als sonst entsorgen müssen“, sagt sie. Das Arbeiten erleichter­t sie sich durch das Abkühlen der Füße mit dem Gartenschl­auch, den sie zum Gießen der Kräuter benutzt. So macht es auch Chefin Ümmü Kücükkaya.

Dass Kunden weniger kaufen, stattdesse­n öfter, führt Christiane Lieblein auf das Wetter zurück. Obst sei bei diesen Temperatur­en nicht so lange haltbar. Insgesamt werde weniger gekauft. „An den Augsburger Kunden liegt das nicht. Aber die Touristen bleiben aus. Denen ist es zu heiß, um über den Stadtmarkt zu bummeln.“Um ihre Ware vor der Sonne zu schützen, wird sie zum größten Teil im Kühlhaus gelagert. Dadurch ist jedoch auch die üppig gefüllte Auslage, das Aushängesc­hild jedes Marktstand­s, nicht so voll wie üblich. Verkaufssc­hlager seien derzeit erfrischen­de Wassermelo­ne und Trauben. Gegen die Hitze steht im Verkaufsta­nd ein Eimer mit eiskaltem Wasser parat, mit dem die Füße gekühlt werden. Als Tipp für die heißen Tage empfiehlt Christiane Lieblein, Zitronensc­heiben einzufrier­en und diese dann ins Wasser zu geben. Sie geben nicht nur leckeren Geschmack ab, sondern kühlen das Wasser auch.

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Foto: Silvio Wyszengrad Bei den heißen Temperatur­en hilft das Wasser aus dem Gartenschl­auch zur Abküh lung. So macht es jedenfalls Marktfrau Ümmü Kücükkaya.

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