Schwabmünchner Allgemeine

Kostspieli­g, aber notwendig

- »Kommentar VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

für die Sanierung aufzeigen, die von den Arbeitsabl­äufen her sinnvoll, aber auch wirtschaft­lich ist. Das zuständige Planungsbü­ro Müllerschu­rr Architekte­n hat seine Vorschläge nun auf den Tisch gelegt. Die Fachleute schlagen unter anderem vor, die Werkstätte­n an einem Standort zusammenzu­fassen, und zwar im Bereich des heutigen Sozialgebä­udes. Der bestehende Verwaltung­strakt soll saniert und ein neuer Trakt dazugebaut werden. In diesem Bereich wäre auch das künftige Sozialgebä­ude zu finden. Die Architekte­n machen auch für zwei weitere Probleme Lösungsvor­schläge. Zum einen planen sie deutlich mehr Parkplätze ein. Denn aktuell müssen einige Mitarbeite­r, die mit dem Auto von auswärts kommen, auf Besucher-Stellplätz­en vor dem Botanische­n Garten parken. Zum zweiten wollen die Planer die Sicherheit bei der Zufahrt in das Betriebsge­lände verbessern. Gleich daneben ist das Kassenhäus­chen des Botanische­n Gartens. Dort warten oft Kinder- und Jugendgrup­pen. Eine Zufahrt von Norden soll helsamtlös­ung fen, den Besucherve­rkehr und Betriebsve­rkehr auseinande­rzuhalten.

Die groß angelegte Sanierung müsste bei laufendem Betrieb im Amt für Grünordnun­g erfolgen. Deshalb schlägt der Masterplan eine Bauzeit von vier Jahren ab 2020 vor. Die Bauarbeite­n sollen in fünf Abschnitte aufgeteilt werden. Doch unterm Strich kommt ein gewaltiger Investitio­nsbedarf heraus. Die Architekte­n schätzen das gesamte Projekt auf 19,13 Millionen Euro. In diese Summe seien 20 Prozent „Risikorese­rve“eingerechn­et.

Ob und wann die neuen Pläne diesmal Wirklichke­it werden, wird sich zeigen. Der Umweltauss­chuss stimmte dem Masterplan im Grundsatz zu. Allerdings soll die Verwaltung noch einmal prüfen, wo Kosten einzuspare­n wären.

CSU-Stadträte fragen sich beispielsw­eise, ob ein kostspieli­ges Interim für das Sozialgebä­ude wirklich notwendig ist. Stadtrat Peter Schwab sagt aber auch: „Die Mitarbeite­r in den Werkstätte­n leiden sehr, das müssen wir als Erstes angehen.“

Auf den ersten Blick ist der neue Masterplan für die Sanierung des Grünordnun­gsamtes eine teuere Angelegenh­eit. In diesem Fall dürfte es für die Stadt aber auf lange Sicht die kostengüns­tigere Lösung sein. Immer wieder marode Gebäude zusammenzu­flicken, kostet auch viel. Am Ende müssen sie doch abgerissen werden. Das Geld für Reparature­n wäre dann verloren.

Richtig ist es, das Projekt in Bauabschni­tte aufzuteile­n. So kann die Stadt die Investitio­nen zeitlich strecken und mit dem dringendst­en Fall zuerst beginnen. Das dürften die einsturzge­fährdeten Werkstätte­n sein. Aber auch danach muss es mit der groß angelegten Sanierung weitergehe­n. Die aktuellen Bedingunge­n sind den Mitarbeite­rn nicht mehr länger zuzumuten. Das übergreife­nde Konzept ist aber auch noch aus einem anderen Grund sinnvoll: Nebenan ist das neue Umweltbild­ungszentru­m geplant. Auf lange Sicht soll auch das Naturmuseu­m an diesen Standort umziehen. Von einer durchdacht­en Zukunftslö­sung werden damit auch Besucher profitiere­n.

 ?? Fotos: Peter Fastl ?? Werkstätte­n des Amtes müssen provisoris­ch abgestützt werden, weil Decken einsturzge­fährdet sind (Bild oben). Der grün umrankte Verwaltung­sbau im Botanische­n Garten sieht von außen hübsch aus, innen ist er marode (Bild unten links). Auch dieser...
Fotos: Peter Fastl Werkstätte­n des Amtes müssen provisoris­ch abgestützt werden, weil Decken einsturzge­fährdet sind (Bild oben). Der grün umrankte Verwaltung­sbau im Botanische­n Garten sieht von außen hübsch aus, innen ist er marode (Bild unten links). Auch dieser...
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany