Ein Baum mit Symbolcharakter
Justizminister Winfried Bausback pflanzt bei seinem Besuch in Schwabmünchen eine Linde in den Garten des ehemaligen Amtsgerichtes. Warum das kommende Schulungszentrum für logistische Probleme sorgen kann
Überall hängen Kabel von der Decke, Baumaterial ist in den Fluren gestapelt, es dröhnt Handwerkerlärm. Noch konnte Bayerns Justizminister Winfried Bausback bei seinem Besuch nichts davon zu sehen, dass das ehemalige Amtsgericht in Schwabmünchen in ein paar Monaten ein hochmodernes Schulungszentrum sein soll.
Rund 2,2 Millionen Euro werden hier investiert, damit künftig die Angestellten der Bayerischen Justiz auf die Digitalisierung vorbereitet werden. Dazu entstehen drei Bereiche: Ein IT-Test-, ein IT-Sicherheitsund ein IT-Schulungszentrum. Neben der Aus- und Weiterbildung ist vor allem der Testbetrieb ein wesentliches Standbein. „Hier entstehen Showrooms, in denen auch die angedachte Hardware getestet wird und dann die Mitarbeiter auch in diesen Räumen geschult werden können“, erklärt Justizminister Winfried Bausback, der sich am Mittwoch ein Bild vom Baufortschritt in Schwabmünchen machte. 32 Schulungsplätze werden geschaffen. „Die Bandbreite reicht von eintägigen Kurzschulungen bis zu mehrtägigen Fortbildungen“, sagt Bausback.
Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller betrauert den „Verlust“des Amtsgerichtes nicht mehr, auch wenn er eine emotionale Bin- dazu hatte, da er dort als Referendar tätig war. „Die Nutzung als IT-Zentrum bringt Schwabmünchen und der Region viel“, stellt Müller fest. Doch das Zentrum sorgt auch für ein gewisses Luxusproblem. Denn seit die Bildungsstätte des Roten Kreuzes in Schwabmünchen beheimatet ist, sind die Übernachtungsbetten in Schwabdung münchen knapp. Nun wird der Bedarf weiter steigen.
Lorenz Müller hofft, dass sich dieses Problem bald löst: „Wir arbeiten mit Nachdruck, ein weiteres Hotel nach Schwabmünchen zu bekommen.“Schon zweimal wurden Bauanträge für Hotels bewilligt, „doch wir müssen Investoren finden, die dies auch verwirklichen“, ergänzt er. Zwei Standorte kommen dabei wohl in Frage. „Die Jahnstraße war schon mal im Gespräch, aber auch die ehemalige Gastwirtschaft Krone ist eine Option. Aber bislang gibt es noch nichts Endgültiges“, sagt Müller.
Dass das IT-Zentrum nach Schwabmünchen kommt, ist auch Carolina Trautner zu verdanken, wie Lorenz Müller betonte. Die Staatssekretärin – damals noch Landtagsabgeordnete – hat sich schnell nach der Amtseinführung von Bausback an diesen mit der Bitte gewandt, die Zweigstelle zu erhalten. „Zur Weiterführung war das hier zu klein“, sagt Bausback: „Aber für das IT-Zentrum ist dieses Gebäude eine ideale Lösung.“Auch Trautner ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Mit dem Schulungszentrum haben wir eine zukunftsweisende Nachfolgeeinrichtung bekommen.
Der Minister war aber nicht nur zur Baustellenbesichtigung in Schwabmünchen, sondern pflanzte auch noch eine Linde in den Garten des ehemaligen Amtsgerichts. „Es gibt wenig Bäume hierzulande, denen eine größere kulturelle Bedeutung zugeschrieben wird als der Linde. Sie steht für Sicherheit, Wachstum, Zukunft und Nachhaltigkeit, so wie das Zentrum“, erklärt Bausback die Symbolik des Baumes der nun östlich des Gebäudes seine neue Heimat hat.
Für Sicherheit, Wachstum, Zukunft und Nachhaltigkeit