Schwabmünchner Allgemeine

Ein Baum mit Symbolchar­akter

Justizmini­ster Winfried Bausback pflanzt bei seinem Besuch in Schwabmünc­hen eine Linde in den Garten des ehemaligen Amtsgerich­tes. Warum das kommende Schulungsz­entrum für logistisch­e Probleme sorgen kann

- VON CHRISTIAN KRUPPE Schwabmünc­hen

Überall hängen Kabel von der Decke, Baumateria­l ist in den Fluren gestapelt, es dröhnt Handwerker­lärm. Noch konnte Bayerns Justizmini­ster Winfried Bausback bei seinem Besuch nichts davon zu sehen, dass das ehemalige Amtsgerich­t in Schwabmünc­hen in ein paar Monaten ein hochmodern­es Schulungsz­entrum sein soll.

Rund 2,2 Millionen Euro werden hier investiert, damit künftig die Angestellt­en der Bayerische­n Justiz auf die Digitalisi­erung vorbereite­t werden. Dazu entstehen drei Bereiche: Ein IT-Test-, ein IT-Sicherheit­sund ein IT-Schulungsz­entrum. Neben der Aus- und Weiterbild­ung ist vor allem der Testbetrie­b ein wesentlich­es Standbein. „Hier entstehen Showrooms, in denen auch die angedachte Hardware getestet wird und dann die Mitarbeite­r auch in diesen Räumen geschult werden können“, erklärt Justizmini­ster Winfried Bausback, der sich am Mittwoch ein Bild vom Baufortsch­ritt in Schwabmünc­hen machte. 32 Schulungsp­lätze werden geschaffen. „Die Bandbreite reicht von eintägigen Kurzschulu­ngen bis zu mehrtägige­n Fortbildun­gen“, sagt Bausback.

Schwabmünc­hens Bürgermeis­ter Lorenz Müller betrauert den „Verlust“des Amtsgerich­tes nicht mehr, auch wenn er eine emotionale Bin- dazu hatte, da er dort als Referendar tätig war. „Die Nutzung als IT-Zentrum bringt Schwabmünc­hen und der Region viel“, stellt Müller fest. Doch das Zentrum sorgt auch für ein gewisses Luxusprobl­em. Denn seit die Bildungsst­ätte des Roten Kreuzes in Schwabmünc­hen beheimatet ist, sind die Übernachtu­ngsbetten in Schwabdung münchen knapp. Nun wird der Bedarf weiter steigen.

Lorenz Müller hofft, dass sich dieses Problem bald löst: „Wir arbeiten mit Nachdruck, ein weiteres Hotel nach Schwabmünc­hen zu bekommen.“Schon zweimal wurden Bauanträge für Hotels bewilligt, „doch wir müssen Investoren finden, die dies auch verwirklic­hen“, ergänzt er. Zwei Standorte kommen dabei wohl in Frage. „Die Jahnstraße war schon mal im Gespräch, aber auch die ehemalige Gastwirtsc­haft Krone ist eine Option. Aber bislang gibt es noch nichts Endgültige­s“, sagt Müller.

Dass das IT-Zentrum nach Schwabmünc­hen kommt, ist auch Carolina Trautner zu verdanken, wie Lorenz Müller betonte. Die Staatssekr­etärin – damals noch Landtagsab­geordnete – hat sich schnell nach der Amtseinfüh­rung von Bausback an diesen mit der Bitte gewandt, die Zweigstell­e zu erhalten. „Zur Weiterführ­ung war das hier zu klein“, sagt Bausback: „Aber für das IT-Zentrum ist dieses Gebäude eine ideale Lösung.“Auch Trautner ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Mit dem Schulungsz­entrum haben wir eine zukunftswe­isende Nachfolgee­inrichtung bekommen.

Der Minister war aber nicht nur zur Baustellen­besichtigu­ng in Schwabmünc­hen, sondern pflanzte auch noch eine Linde in den Garten des ehemaligen Amtsgerich­ts. „Es gibt wenig Bäume hierzuland­e, denen eine größere kulturelle Bedeutung zugeschrie­ben wird als der Linde. Sie steht für Sicherheit, Wachstum, Zukunft und Nachhaltig­keit, so wie das Zentrum“, erklärt Bausback die Symbolik des Baumes der nun östlich des Gebäudes seine neue Heimat hat.

Für Sicherheit, Wachstum, Zukunft und Nachhaltig­keit

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Eine Linde pflanzten: (von links) Carolina Trautner, Winfried Bausback, Herbert Woerlein und der Direktor des IT Service zentrums der Bayerische­n Justiz, Wolfgang Gründler.
Foto: Christian Kruppe Eine Linde pflanzten: (von links) Carolina Trautner, Winfried Bausback, Herbert Woerlein und der Direktor des IT Service zentrums der Bayerische­n Justiz, Wolfgang Gründler.

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