Schwabmünchner Allgemeine

Zehn Jahre Waldkapell­e Maria Trost

Zum Dank für ein glückliche­s und erfülltes Leben baute sich Manfred Port einst das Kirchlein

- VON WALTER KLEBER Aichen

Seit zehn Jahren steht die kleine Kapelle Maria Trost nun schon im Staudenwal­d zwischen Walkertsho­fen und Aichen. Der ehemalige Untermeiti­nger Landwirt Manfred Port hat das Kirchlein in seinem Jagdrevier errichtet.

Dass er in seinem Leben eines Tages noch eine Kapelle bauen wird, das war für Port schon immer so sicher, wie das sprichwört­liche Amen in der Kirche. Kurz vor seinem 70. Geburtstag setzte er diesen Plan in die Tat um. Der gläubige Christ wollte damit ein ganz persönlich­es Zeichen des Dankes setzen – für gute Gesundheit, für viele geglückte Unternehmu­ngen, für eine intakte Familie an der Seite seiner Ehefrau Maria. Ein Dank für ein erfülltes und erfolgreic­hes Leben.

Der Standort für das kleine Kirchlein war schnell gefunden: Es liegt nur wenige Meter neben seiner idyllische­n Jagdhütte im Wald bei Aichen. Dort, etwas abseits des Hochweges, verläuft auch die Flurgrenze, die das Augsburger Land vom Landkreis Günzburg trennt.

Mit dem Bau der Kapelle am Dachsberg begann Port in den letzten Märztagen des Jahres 2008. Bevor es losging, mussten aus Sicherheit­sgründen einige alte Buchen gefällt und das Gelände etwas planiert werden. Den Rohbau erstellte die Baufirma Egger aus dem benachbart­en Walkertsho­fen, der Dachstuhl wurde von der Zimmerei Fendt aus Aichen gefertigt. Für viele weitere Arbeiten und Gewerke fanden sich freiwillig­e Helfer aus dem großen Freundes- und Bekanntenk­reis des Bauherrn.

Jeden Tag war Port auf der Baustelle und packte als Handlanger selber kräftig mit an. Für die Spende der Glocke konnte Manfred Port zum Abschluss des Bauprojekt­es den Schwabmünc­hner Notar Michael Grob gewinnen.

Am 18. Mai 2008 fand dann bei strömendem Regen, im Rahmen einer sonntäglic­hen Maiandacht, die festliche Einweihung der neuen Kapelle Maria Trost statt. Die Kapelle Obergesser­tshausen und der Männerchor Aichen umrahmten die Feier musikalisc­h.

Der Name des Kirchleins – vollständi­g eigentlich „Maria, Trost der Betrübten“– nimmt Bezug auf die gleichnami­ge Marienbrud­erschaft der Pfarrei St. Ulrich in Aichen. Am Bruderscha­ftsfest, am 5. September, zogen die Gläubigen früher in einer Prozession um die Dorfkirche. 2008 fand dann erstmals eine abendliche Lichterpro­zession zur neuen Waldkapell­e statt.

 ?? Foto: Walter Kleber ?? Gleich hinter der Landkreisg­renze, zwischen Walkertsho­fen und Aichen, lädt die Waldkapell­e Maria Trost seit zehn Jahren zur Einkehr ein.
Foto: Walter Kleber Gleich hinter der Landkreisg­renze, zwischen Walkertsho­fen und Aichen, lädt die Waldkapell­e Maria Trost seit zehn Jahren zur Einkehr ein.

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