Mit Rotkäppchen im Swingerclub
Die Smokin’ Harmonists erklären in ihrem Sommerkonzert pikante Hintergründe und unterhalten gekonnt
„Wochenend und Sonnenschein“erlebten die rund 50 gut gelaunten Besucher des diesjährigen Sommerkonzertes des Lechfelder A-cappella-Chors Smokin’ Harmonists im Kulturzentrum Graben. Die Sonne schien zwar nicht mehr, als der Chor die Bühne betrat, doch immerhin war noch Wochenende. In einem schwungvollen, abwechslungsreichen Programm bot die sechsköpfige Truppe, die bekanntermaßen schwarz gekleidet und barfuß auftritt, grandiosen Gesang, ganz ohne Instrumente. Lediglich bei einzelnen Stücken setzte die Klavierbegleitung von Chorleiter Matthias Klottwig das Tüpfelchen auf das i.
Den musikalischen Bogen spannte die charmante Gruppe, die ihre gemeinsame Laufbahn vor mehr als zehn Jahren mit dem Einstudieren eines Geburtstagsliedes begann, querbeet durch die Musiklandschaft. Ob es nun die Kollegen der Comedian Harmonists waren oder Franz Schubert – die Smokin’ Harmonists setzten die Originale gekonnt um und unterhielten zwischen den Stücken mit locker-amüsant vorgetragenen Geschichten. So ging die Reise „Down by The River“zu den „Girls Girls Girls“wo man die „Schöne Isabella“zu den „Windmills of Your Mind“entführte. Mit einem Medley zu 200 Jahren Österreich, verbunden mit einem kleinen Musikquiz, ging es in die Pause.
Der zweite Teil des Konzertes startete noch sehr langsam und getragen mit der Interpretation des „Adagio“, ehe die musikalische Geschichte aus dem Lechfelder Swingerclub dem Konzert ein bisschen Frivolität bescherte. Wer nämlich dachte, dass es auf dem Lechfeld beschaulich zugehe, der wurde eines Besseren belehrt. Da gibt es einen Swingerclub, in dem sich die halbe Märchenwelt vergnügt. Zur Melodie von „Heidi“erfuhren die überraschten Gäste, dass dort Hänsel und Gretel nackig rumlaufen und die sieben Geißlein gerne drei kleine Schweinchen wären.
Zur Ablenkung wurden die Klänge dann mit „The Sound of Silence“wieder ruhiger und klangvoller. Es folgte der äußerst anspruchsvolle, gekonnt interpretierte Titel von Annett Louisan „Drück die 1“, ehe sich mit „Schön war die Zeit“und dem Frank-Sinatra-Klassiker „My Way“ein facettenreicher Abend dem Ende zuneigte.
Doch so ganz ohne Zugabe wollte das Publikum den Chor nicht von der Bühne lassen und forderte laut klatschend eine Zugabe, welche die erfreuten Sänger gerne zum Besten gaben. „Happy Together“hieß der Titel und war kurz zusammengefasst das Resümee des Abends.