Schwabmünchner Allgemeine

Rettungsin­fos in der Kühlschran­ktür

Warum man wichtige Patienteni­nfos an diesem überrasche­nden Ort aufbewahre­n sollte

- VON SIGRID WAGNER

Die Idee kommt aus England und ist so einfach wie genial: Eine schlichte Plastikdos­e, bei der man den Deckel leicht abschraube­n kann, dient als Aufbewahru­ngsbehälte­r für das SOS-Infoblatt. Es ist ein Faltblatt mit allen wichtigen Informatio­nen für einen Notfallein­satz bei einem Patienten.

Wichtige Daten, wie der Vorund Zuname, das Geburtsdat­um, die Mutterspra­che, Krankenkas­se und Religionsz­ugehörigke­it, sind auf einen Blick ersichtlic­h. Der VdK nutzte nun den Ehrenamtst­ag des Hilfsverei­ns ACO, um diese Dose bekannter zu machen. Auch Landrat Martin Sailer und der Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner wurden mit dem Konzept vertraut gemacht.

„Für den Notfall sind dann besonders die Vorerkrank­ungen und eine laufende Therapie schnell erkennbar“, erklärt Peter Büttner, Vorsitzend­er des Ortsverban­ds Neusäß/Aystetten des Sozialverb­ands VdK. „Natürlich ist es auch wichtig zu wissen, ob jemand regelmäßig Medikament­e einnimmt und Allergien bekannt sind.“Für die Helfer ist es auch wichtig, welcher Hausarzt den Patienten betreut und welche Pflegestat­ion beauftragt ist. „Besonders bei alleinlebe­nden Personen stellt sich die Frage, welche Kontaktper­sonen sollen informiert werden und wie kann man diese erreichen? Oft sind es Familienmi­tglieder, Kinder oder Enkelkinde­r, auch die Nachbarn, die sich kümmern“, so Büttner.

Wohin mit dem Haustier, wenn ein Klinikaufe­nthalt notwendig wird? All diese Fragen lassen sich auf einen Blick klären. Auf dem SOS-Faltblatt ist auch vermerkt, ob es eine Patientenv­erfügung gibt oder ein Organspend­eausweis vorliegt. Leben mehrere Personen in einem Haushalt, dann können auch mehrere Faltblätte­r in einer SOSaber Dose aufbewahrt werden, allerdings sollte dann jedes Blatt mit einem aktuellen Passfoto versehen sein. „Eine tolle Sache“, findet Peter Büttner. Es ist ihm ein wichtiges Anliegen, dass möglichst viele Bürger und Rettungsdi­enstmitarb­eiter Kenntnis davon haben, dass es diese Notfalldos­en gibt, und dass diese in der Kühlschran­ktüre aufbewahrt werden.

Warum gerade in der Kühlschran­ktüre? Diese Frage wurde immer wieder gestellt und es gibt eine ganz einfache Antwort dazu: „Der Kühlschran­k ist in jedem Haushalt einfach zu finden. Lebensrett­er müssen dann nicht lange in Schubladen oder Schränken nach Informatio­nen suchen, sondern gehen in die Küche.“Auf dem Kühlschran­k klebt ein Hinweis: „SOSDose in der Kühlschran­ktür.“

Wer so eine wichtige und lebensrett­ende Infodose künftig nutzen möchte, der kann sich an den Sozialverb­and VdK wenden. Dort erhält man sie gegen eine geringe Spende von einem Euro.

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Foto: ACO Peter Büttner überreicht­e Bürgermeis­ter Richard Greiner eine Notfalldos­e gemein sam mit seiner Vereinskol­legin Eveline Scharmache­r, stellvertr­etende Vorsitzend­e des VdK Kreisverba­nds Augsburg. Auch Landrat Martin Sailer bekam ein Exemplar für seinen...

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