Schwabmünchner Allgemeine

Vater soll Baby fast zu Tode geprügelt haben

Was passierte, als die Mutter kurz weg war?

- VON MICHAEL MUNKLER

Ein 21 Jahre alter Mann aus Kaufbeuren soll am Donnerstag­abend seinem acht Monate alten Sohn lebensbedr­ohliche Verletzung­en zugefügt haben. Die Tat ereignete sich nach Polizeiang­aben in der Wohnung der 19 Jahre alten Mutter. Dort hatte sich der Vater in letzter Zeit nur noch sporadisch aufgehalte­n, weil sich das Paar getrennt hatte. Gegen den Mann erging am Freitag ein Untersuchu­ngshaftbef­ehl. Christian Eckel, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West, zeigte sich entsetzt über die Tat: „Das ist schrecklic­h, eigentlich unbegreifl­ich.“Bei dem Tatverdäch­tigen handle es sich um einen Deutschen, teilte die Polizei mit.

Am Donnerstag­abend fand die 19 Jahre alte Mutter den schwer verletzten Säugling im Bett. Während ihrer eineinhalb­stündigen Abwesenhei­t hatte sich der Vater um das Baby kümmern sollen. Dem Kind seien Verletzung­en durch stumpfe Gewalteinw­irkung zugefügt worden, sagte Polizeispr­echer Eckel. Die Ermittlung­en stünden aber noch ganz am Anfang: „Wir wissen bisher nicht, was passiert ist.“

Das Kind wurde zunächst ins Klinikum Kaufbeuren gebracht, wegen der lebensbedr­ohlichen Verletzung­en aber noch in der Nacht per Hubschraub­er in eine andere Klinik verlegt. Bei dem Kleinkind bestehe „höchste Lebensgefa­hr“, sagte Eckel.

Der Vater des Babys fügte sich selbst Verletzung­en zu und musste im Krankenhau­s behandelt werden. „Wir gehen davon aus, dass er sich das Leben nehmen wollte“, sagt Eckel. Noch in der Nacht wurde der 21-Jährige festgenomm­en. Da er stark angetrunke­n war, wurde eine Blutentnah­me angeordnet. Auch Drogeneinf­luss sei nicht auszuschli­eßen, hieß es. Der Mann sei bereits wegen eines Drogendeli­kts mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Beim Jugendamt soll das Paar aber nicht aktenkundi­g gewesen sein. Der dringend tatverdäch­tige Vater des Säuglings machte bisher keine Angaben zu den Geschehnis­sen.

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