Schwabmünchner Allgemeine

Intern regeln

- HIER SCHREIBEN SIE IHRE MEINUNG Biggi Fischer, Prof. Dr. Reiner Schmidt,

Zur Diskussion um die Mietpreise im Höhmannhau­s:

Zum nächsten „Dauerbrenn­er“Höhmannhau­s-Affäre kann ich nur sagen: „Anstand ist Respekt vor der Würde des anderen. und Hetzkampag­nen können Schleusen von Neid und Zorn öffnen, die kaum noch zu schließen sind.“

Solches wiederholt sich über Mitarbeite­r der Stadt Augsburg in regelmäßig­en Abständen. Vielleicht sollte man sich in dieser Verwaltung so manche Ämter in den Kleinstädt­en zum Vorbild nehmen. Da ich selbst Mitarbeite­rin im öffentlich­en Dienst in Kleinstädt­en war, ist das ständige Anprangern und öffentlich­e Kritisiere­n in Wort und Bild für mich sehr befremdend, denn in unseren Ämtern/Abteilunge­n wurden Unstimmigk­eiten von Mitarbeite­rn intern geregelt, da es Außenstehe­nde absolut nichts angeht und wir Bedienstet­e uns auch daran hielten, dass nichts nach außen kam. Vor allem gibt es immer noch genügend Leute, die sich über Berichters­tattungen ein Urteil erlauben, ohne die Hintergrün­de zu kennen. Und die ergötzt sich daran, indem sie immer wieder dieses Thema aufgreift. Ach ja, wir hatten auch einmal denselben (Trepesch-)Fall, wo nur lapidar zu hören war: „Naja, der hat Glück gehabt.“Damit war die Sache für uns Kollegen vom Tisch.

Augsburg

AZ

dessen Verwaltung nach dem Tod von Frau Dr. Höhmann im Jahr 2004 auf die Stadt übergegang­en war. Der Vermieter von Dr. Trepesch war zunächst eine Privatpers­on; inzwischen ist es die Stadt. Trepesch hatte der Kämmerei im November 2011 vorgeschla­gen, die Verwaltung des Höhmann-Hauses im Stiftungsa­mt anzusiedel­n, um eine Interessen­kollision zu vermeiden. Er wollte nicht Mieter und Vermieter sein. Die Kämmerei lehnte diesen Ressortwec­hsel ab.

Die vom Rechnungsp­rüfungsamt im Jahr 2012 geforderte Mietanhebu­ng und die Umstellung der Heizkosten­vorauszahl­ung wurden von allen Beteiligte­n akzeptiert. In den Jahren 2017/2018 gerät dann alles aus den Fugen: Der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss stuft die Mieten als zu niedrig ein, allerdings sieht der Kulturrefe­rent keinen dringenden Handlungsb­edarf. Es werden zwei Gutachten über die richtige Miethöhe vergeben. Die Mietzinsfe­ststellung­sprüfung des Liegenscha­ftsamts ergibt, dass die Mieten wegen des schlechten Bauzustand­s „marktgerec­ht“sind. Das nun eingeleite­te Disziplina­rverfahren wendet sich überrasche­nderweise nicht gegen diejenigen, denen seit Jahren die angeblich zu niedrige Miete bekannt war, ohne etwas dagegen zu unternehme­n, sondern gegen Dr. Trepesch.

Es wird höchste Zeit, dass sich die Stadt auf ihre Fürsorgepf­licht für den besonders engagierte­n Leiter der Kunstsamml­ungen besinnt und das unwürdige Sommerthea­ter beendet. Warum setzt man sich nicht endlich an einen Tisch und bereinigt die ganze Angelegenh­eit.

Gessertsha­u sen

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