Schwabmünchner Allgemeine

Wir brauchen mehr günstige Wohnungen

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Es ist absehbar, dass die entstehend­en Wohnungen rund um den Hauptbahnh­of eher etwas für Gutverdien­er sein werden. Die Lage in unmittelba­rer Innenstadt­und Bahnnähe werden sich die Bauträger teuer bezahlen lassen. Schon im ersten fertigen Bauabschni­tt wohnt so mancher München-Pendler, der das Preisnivea­u der Landeshaup­tstadt gewohnt ist. Es sind Menschen, die bereit sind, auch in Augsburg mehr für eine Wohnung in Bahnnähe zu zahlen.

Nur zur Orientieru­ng: 17,10 Euro Miete pro Quadratmet­er veranschla­gte das Immobilien­portal „immowelt“bei Neuvermiet­ungen in München zuletzt, in Augsburg waren es 9,80 Euro; für Neubauten in guter Lage können hier erfahrungs­gemäß aber auch zwölf Euro verlangt werden.

Das Wohnungsan­gebot könnte so manchen Münchner anziehen: Man ist mit dem ICE in einer guten halben Stunde am Münchner Hauptbahnh­of – manche Arbeitnehm­er brauchen innerhalb der Landeshaup­tstadt länger von zu Hause an ihren Arbeitspla­tz. Es besteht gleichwohl kein Grund zu befürchten, dass Augsburg ein Vorort von München wird und massenweis­e Münchner die Mietpreise hochtreibe­n – einmal davon abgesehen, dass sie gleichzeit­ig auch Geld und Steuerabga­ben nach Augsburg bringen würden. Aktuell gibt es gut 8000 München-Pendler aus dem Stadtgebie­t Augsburg, wobei das nicht alles Ex-Münchner sind – viele von ihnen leben seit jeher in Augsburg und haben auf dem Münchner Arbeitsmar­kt einen Job gefunden.

Was wichtig ist: dass bezahlbare­r Wohnraum in Augsburg geschaffen wird. Er muss nicht direkt in Top-Pendlerlag­e am Hauptbahnh­of liegen, aber er muss kommen. Die Bauverwalt­ung ist auf Druck der SPD dabei, ein Gutachten zu erstellen, wie sich ein verbindlic­her Anteil an geförderte­n Wohnungen in Neubaugebi­eten festlegen lässt. Auf die Ergebnisse kann man gespannt sein. Überfällig war diese Untersuchu­ng schon lange.

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