Bilder aus der Nähe
Lothar Zull zeigt in Schwabmünchen 250 meist kleinformatige Fotografien. Der Titel der Ausstellung bezieht sich nicht nur auf den topografischen Aspekt
Der Schwabmünchner Fotograf Lothar Zull zeigt im Museum Schwabmünchen seine Ausstellung „Bilder aus der Nähe“. Es handelt sich dabei um 250 meist kleinformatige Fotografien, die Zull während der vergangenen zehn Jahre an verschiedenen Orten Deutschlands aufgenommen hat.
Der Künstler beschreibt dabei seinen ganz individuellen Kosmos: Bilder vom Wegesrand, von Familie und Freunden, von Events und Sehenswürdigkeiten, Bilder von Rei- sen, von Selbstverständlichem aus dem Alltagsleben, Bilder, die große Geschichten erzählen oder kleine Anekdoten – sie alle fügen sich zusammen zur Schilderung einer enorm vielfältigen Welt, in der Vertrautes und Fremdes, Überraschendes und Stereotypes gleichermaßen seinen Platz hat. Das Ergebnis ist ein Blick auf die Heimat, der emotionale Botschaft und akribisch-sachliche Bestandsaufnahme zugleich ist. Damit tritt die Ausstellung letztendlich aus dem rein Individuellen heraus lädt ein, selbst Stellung zu beziehen. Der Titel „Bilder aus der Nähe“bezieht sich sowohl auf den topografischen wie den emotionalen Aspekt und verweist daneben auf die teils fast sezierende optische Nähe vieler Bilder zu ihrem Motiv. Unerwähnt soll auch nicht bleiben, dass die Arbeiten aufgrund ihres kleinen Formates natürlich am besten aus geringer Entfernung, also aus der Nähe, zu betrachten sind.
Die Beschreibung von Heimat kann nur ein „Work in Progress“ sein, das sich ständig verändert und immer nur einen Bericht vom Bestehenden darstellt. Darauf nimmt die Gestaltung der Ausstellung Bezug. Sie imaginiert eine Art Atelier-Atmosphäre, scheint Einblick zu gewähren in einen Arbeitsprozess. Die Fotografien erinnern in ihrer Präsentation fast an Polaroid-Fotos; (vermeintliche) Momentaufnahmen, unbezeichnet und wie zufällig an Tafeln mit handschriftlichen Notizen gepinnt. Vergrößerungen einzelner Aufnahmen rhythmisieren den Abund lauf und schaffen immer wieder Distanz.
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 19. August, ab 11.30 Uhr, für alle Interessierten statt. Milksnitte, die Band aus der Nähe, spielt Musik von nah und fern, dazu gibt es auf dem Buffet Regionales vom Partyservice Naumann.
O„Bilder aus der Nähe“ist bis Sonntag, 21. Oktober im Museum in der Holzheystraße zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.