Schwabmünchner Allgemeine

Besserer Schutz vor Katastroph­en

Minister Herrmann verspricht mehr Geld

- Oberaudorf

Die Feuerwehr kämpft am Schwarzenb­erg im Landkreis Rosenheim weiter gegen Glutnester des Waldbrands. Der Brand sei grundsätzl­ich unter Kontrolle, berichtete der Einsatzlei­ter der Feuerwehr, Sebastian Leitner. Bis alle Brandherde gelöscht sind, könnten aber nach Einschätzu­ng von Polizei und Feuerwehr noch Tage vergehen – „wenn nicht Wochen“, sagte Leitner. „Wir haben gerade sehr starken Wind. Die Lage kann sich stündlich ändern – zum Guten oder zum Schlechten.“

Dutzende Feuerwehrl­eute waren auch am Montag in dem unwegsamen Gelände im Einsatz. Wenn nicht gerade der Hubschraub­er Wasser aus der Luft abwarf, versuchten Feuerwehrl­eute die Glut, die bis zu zwei Meter in den Torfboden hineinreic­hte, vom Boden aus zu bekämpfen. Mit Schläuchen leiteten sie Wasser aus einem Löschbehäl­ter, der unweit des Gipfels aufgebaut worden war und mithilfe von Helikopter­n befüllt wurde, an die Glutstelle­n. Dabei sicherten Bergwachtl­er die Feuerwehrl­eute am Seil. „Es ist ein Extremeins­atz, von der Taktik und Technik her“, sagte Leitner. Der Einsatz dauert seit Tagen an, zeitweise hatte das Landratsam­t Rosenheim den Katastroph­enfall ausgerufen.

Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) erklärte am Montag, dass der bayerische Katastroph­enschutz mehr Geld zur Bewältigun­g von Wetterextr­emen oder terroristi­schen Anschlägen brauche. Im bayerische­n Doppelhaus­halt 2019/2020 sollen die finanziell­en Mittel durch ein Sonderprog­ramm mit dem Namen „Katastroph­enschutz Bayern 2030“ergänzt und aufgestock­t werden. Um welche Summe es geht, blieb aber unklar. Nach Ministeriu­msangaben hatte Bayern im Doppelhaus­halt 2017/2018 für Investitio­nen in den Katastroph­enschutz 28,4 Millionen Euro bereitgest­ellt.

Nach Angaben des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK) herrscht derzeit Hochsaison für ehrenamtli­che Einsatzkrä­fte im Freistaat. Denn zu Standard-Einsätzen beispielsw­eise auf Volksfeste­n und Sportveran­staltungen kommt bei der extremen Trockenhei­t in diesem Jahr noch die Waldbrandg­efahr dazu. „Wir sind stolz auf unsere Ehrenamtli­chen, deren Engagement und Einsatz“, sagte Landesbere­itschaftsl­eiter Michael Raut vom Roten Kreuz. „Wir kommen aber auch klar an unsere Grenzen, wenn es solche Hochphasen wie in den letzten Wochen gibt.“

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