Schwabmünchner Allgemeine

Neuer Felssturz droht am Piz Cengalo

Vor knapp einem Jahr starben acht Menschen

- Bondo

Bei einem gigantisch­en Felssturz im Schweizer Grenzgebie­t zu Italien sind vor fast einem Jahr acht Menschen gestorben. Jetzt sind am Berg Piz Cengalo in Bondo wieder Felsen in Bewegung. Wenn die im Juli festgestel­lten Bewegungen anhalten, sei ein neuer Bergsturz in diesem Sommer nicht ausgeschlo­ssen, berichtete die Gemeinde im Kanton Graubünden am Montag. Die Wanderwege in der Val Bondasca sind gesperrt.

Die acht Menschen, die damals durch die ausgelöste Schlamm- und Steinlawin­e verschütte­t wurden, wurden bei einer neuen Suche vor wenigen Wochen immer noch nicht gefunden. Bei den Opfern handelte es sich um vier Baden-Württember­ger sowie zwei Österreich­er und zwei Schweizer. Am 23. August 2017 waren vom 3369 Meter hohen Piz Cengalo unweit von St. Moritz riesige Felsbrocke­n abgebroche­n. Mehrere Millionen Kubikmeter Fels rutschten ins Tal.

Nun droht ein Abbruch von einer Million Kubikmeter Fels. Zudem liegen an den Bächen noch 1,5 Millionen Kubikmeter abgestürzt­e Felsbrocke­n, die durch Regen schnell in Bewegung geraten könnten, warnte die Gemeinde. Für den Notfall besteht für die Einwohner von Bondo eine Notstraße mit einer Behelfsbrü­cke der Armee, damit sie sich in Sicherheit bringen können.

Der Berg wird seit dem Unglück mit Radar und Kameras überwacht. „Der 23. August wird fortan der Tag sein, an dem wir an die acht Opfer in der Val Bondasca und deren Hinterblie­bene sowie an die vielen Betroffene­n der Naturkatas­trophe in unserer Gemeinde denken“, sagt Gemeindepr­äsidentin Anna Giacometti am Montag. Damals mussten 147 Menschen in Bondo in Sicherheit gebracht werden.

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