So digitalisiert man seine Musik
Die gute alte CD-Sammlung ist ein wenig aus der Zeit gefallen. Doch keine Sorge. So schwer ist der Weg auf den Rechner gar nicht
Die Beatles, die Stones oder Pink Floyd: Auf den CDs daheim mag sich bei dem ein oder anderen schon eine dicke Staubschicht gebildet haben. Bereits seit längerem spielen CD-Player nur noch eine untergeordnete Rolle beim Musikhören. Musik wird immer öfter aus dem Internet gestreamt oder als Datei abgespielt.
Laut aktuellem Geschäftsbericht der Gema halbierte sich die Zahl der Vervielfältigungsrechte an physischen Tonträgern, sprich CDs, Kassetten und Schallplatten binnen zehn Jahren – auf 96 Millionen. Grundsätzlich lässt sich der Rückgang der physischen Tonträger also darauf zurückführen, dass viele neue Notebooks kein optisches Laufwerk mehr haben. Und Tablets konnten noch nie CDs lesen.
Wer die auf seinen Compact Discs schlummernde Musik nutzbar machen möchte, sollte mit der Digitalisierung starten. Das lässt sich einfach umsetzen und dauert auch gar nicht lange. Matthias Metzler vom
PC-Magazin empfiehlt dafür das Programm Exact Audio Copy (EAC). „Dank eines besonderen Ausleseverfahrens lassen sich mit EAC besonders hochwertige Kopien von Musik-CDs anlegen“, erklärt der Experte. Diese seien verlustfrei, sodass man mit einem EAC-Backup seiner CDs ein vollwertiges Musikarchiv auf dem Rechner erstellt.
Das kostenlose Programm überprüft die eingelesenen Audiodaten mehrfach. „Damit wird sichergestellt, dass die Bits durch kein Staubkorn oder andere Unreinheiten auf der CD falsch gelesen werden“, erklärt Hartmut Gieselmann vom Eine Alternative zu EAC sei der mit Windows mitgelieferte Media Player. Und
c’t-Fachmagazin.
Apple-Nutzer können auf ihren Macs mit iTunes arbeiten.
Egal welches Programm: Entscheidend sind die Einstellungen. „Wenn die Audiodaten der CD direkt eingelesen werden, speichert die Software sie als WAV-Datei mit einer Abtastfrequenz von 44,1 Kilohertz und 16 Bit Wortbreite ab. Eine komplette CD nimmt dann etwa 500 bis 700 Megabyte auf der Festplatte ein“, erklärt Gieselmann.
In Sachen Datei-Formate hat sich in den vergangenen Jahren einiges weiterentwickelt und verändert. „Audiophilen Anwendern rate ich, das Audiokompressionsverfahren FLAC einzusetzen“, sagt Matthias Metzler. „FLAC wird heute von vielen Hi-Fi-Audiogeräten direkt unterstützt.“FLAC steht für Free Lossless Audio Codec und ist ein Format zur verlustfreien Audiodatenkompression. Bei Bedarf kann man Kopien der qualitativ hochwertigen FLAC-Dateien immer noch problemlos in andere Formate wie etwa MP3 umwandeln. Aber auch MP3 ist natürlich ein weiterhin sinnvoll brauchbares Format. Der Codec bietet verschiedene Qualitätsstufen, die sich auf den Klang und die Dateigröße auswirken. Für das Erstellen von MP3-Dateien braucht man einen Encoder – etwa den kostenlos verfügbaren Lame.
„Für Mobilgeräte bieten sich vor allem MP3 oder AAC an, die allerdings die Klangqualität reduzieren“, sagt Gieselmann. „Bei den Bitraten sollte man mindestens 256 kBit/s einstellen, um die Klangeinbußen zu minimieren.“Wichtig ist auch, dass Informationen wie Interpret, Titel, Album, Genre oder Erscheinungsjahr mit den Songdateien verknüpft werden.