Schwabmünchner Allgemeine

Heißer Dixie im schattigen Hof

Jailhouse Jazzmen zum Finale im ausverkauf­ten Brunnenhof

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Seit 43 Jahren existieren die Jailhouse Jazzmen; sie bereisten in ihrer langen Geschichte Deutschlan­d, Österreich, die Schweiz und die USA. Nur Augsburg war bisher außen vor geblieben. Dabei liegt der Bodensee, die Heimstätte der sechsköpfi­gen Combo, nicht weit entfernt. Dem Augsburger Jazzsommer war es zu verdanken, dass diese Tour-Lücke geschlosse­n wurde. Die sechs ge- standenen Musiker, die in den 1990ern zu Ehrenbürge­rn von New Orleans ernannt worden waren, lieferten ein hochkaräti­ges Finale des Jazzsommer­s im ausverkauf­ten Brunnenhof des Zeughauses ab.

Mit der trotz heißer Dixie-Klänge angenehm kühlen Spielstätt­e hatten die Musiker Glück: „Letzte Woche haben wir in Stuttgart gespielt“, erzählte Banjospiel­er und Conférenci­er Wolfgang Skupin, „bei 41 Grad in praller Sonne.“

„Wer einen ruhigen Sonntag haben wollte, ist hier vielleicht nicht optimal aufgehoben. Wir spielen viel und wir spielen laut“, versprach Skupin noch. Dann ging es los mit einem fetzigen „At The Jazzband Ball“, das jedem Musiker sein Solo gewährte. Diese waren neben Skupin die letzten beiden Ur-Musiker der Band Franz Ege (Trompete, Flügelhorn) und Hans Helbig (Posaune) sowie Hans-Peter Tress (Klarinette), Juri Kolytschew (Bass) und Willy Renner (Schlagzeug). Wirklich laut wurde es doch nicht während des zweistündi­gen Konzertes. Stücke wie „Jambalaya“, „High Society“, „Blueberry Hill“und das Schlagzeug-Feature „Sing Sing Sing“wurden kraftvoll, aber doch auch sensibel gespielt. Dass alle drei Bläser zugleich gesanglich­es Talent hatten, führte zu einer umso reicheren Farbpalett­e einer sowieso schon farbenreic­hen, kraftvoll beschwingt­en Veranstalt­ung.

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