Schwabmünchner Allgemeine

Das Bafög passt nicht mehr zum Bildungssy­stem

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Die Bundesregi­erung hat zum Winterseme­ster 2016/17 die staatliche Studienför­derung Bafög erhöht. Dass es mehr Geld gibt, war eine gute Nachricht für Studenten, die über geringe finanziell­e Mittel verfügen. Die schlechte Nachricht ist nun aber: Das Bafög in seiner heutigen Form passt nicht mehr zum deutschen Bildungssy­stem. Das zeigt sich an der Zahl der geförderte­n Studenten. Sie ist auf einem historisch­en Tiefstand angelangt. Nur noch wenige, die potenziell Anspruch haben, bekommen tatsächlic­h auch Bafög. Studien zeigen, dass der Anteil von 70 Prozent der Berechtigt­en auf 63 Prozent gefallen ist.

Woran das liegt? Wer die Regelstudi­enzeit überschrit­ten hat, verliert in der Regel die Förderung. Wer beim Beginn eines BachelorSt­udiums älter als 30 oder beim Beginn eines Master-Studiengan­gs älter als 35 ist, ebenfalls. Und für Studierend­e in offizielle­n TeilzeitSt­udiengänge­n gibt es überhaupt kein Bafög. Gerade Altersgren­zen passen aber nicht mehr in die heutige Bildungsla­ndschaft, die auf lebenslang­es Lernen setzt. Eine umfassende bundesweit­e Bafög-Reform ist überfällig. Gerade auch in Augsburg und Schwaben gibt es viele arme Studenten. Sie hätten mehr Geld dringend nötig, um sich mit einer guten Ausbildung eine sichere Existenz aufzubauen, von der auch eine Familie leben kann.

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